Gute Stimmung im Doppelpack
Wer im Spargelhof anruft, hat eine gut gelaunte, sympathische Damenstimme am Telefon. Doch es ist nicht immer die gleiche Person am Draht, obwohl man das manchmal denken könnte. Nein, dahinter steht ein Doppelpack...
Lilli (die eigentlich Elisabeth heisst) und Steffi teilen sich die Stelle und werden auch ständig verwechselt. Obwohl sie – wie sie finden – komplett unterschiedlich aussehen. Lilli ist gross und blond, Steffi kleiner mit braunen Haaren. Von aussen war’s das aber auch schon an Unterschieden 😉: Beide kommen aus Deutschland, beide haben die gleiche Ausbildung gemacht, beide lieben Reisen, beide haben kleine Kinder, beide leben in Rafz, beide haben Hummeln im Hintern und sprudeln beim Reden und - sie tragen fast die gleiche Brille.
Lilli ist auf einem Bauernhof in der Nähe von München aufgewachsen, Steffi kommt aus Leipzig. Beide haben Hotelfachangestellte gelernt. Lilli war danach unterwegs auf der Welt: Zweieinhalb Jahre Work and Travel in Australien und Asien. «Dort habe ich zwei Schweizer Mädels kennengelernt und die meinten, sie hätten 1 Jahr gearbeitet, um dann ne Weltreise machen zu können. Da dacht’ ich so: Whaaat? Das will ich auch. Also habe ich mich nach einem Job in der Schweiz umgesehen und konnte direkt im Marriott in Zürich anfangen. Eigentlich, um nach einem Jahr direkt wieder reisen zu gehen. Aber dann bin ich einfach geblieben und die Schweiz ist seit 10 Jahren meine Wahlheimat», erzählt Lilli.
Frauenpower im Doppelpack
Steffi ist direkt nach ihrer Ausbildung in die Schweiz gekommen und hat die Neueröffnung des Sheraton mitgemacht. Eigentlich wollte ich nur 1 Jahr bleiben - daraus wurden jetzt mittlerweile 10 😊. «Dort konnte ich alles von Null an aufbauen, was sehr viel Spass gemacht hat. Aber im Hotelbusiness schaust du dich halt so nach 2, 2.5 Jahren wieder nach was Neuem um. Also habe ich zum Marriott gewechselt. Das war 2016», erzählt sie.
Dort haben sie sich dann auch kennengelernt und sind seither ein unzertrennliches Gespann. Fast gleichzeitig sind sie dann 2018/2019 schwanger geworden und haben dann ihren sehr intensiven Job als Leiterinnen des Eventbereichs mit 14-15-Stundentagen im Marriott an den Nagel gehängt. Das war dann doch nicht so gut vereinbar mit der Riesenaufgabe, Kinder zu haben. 100% zuhause bleiben wollten sie aber auch nicht. Eine Stelle zu finden, die spannend ist, aber trotzdem nicht Vollzeit, ist eine ziemliche Herausforderung – welche Mutter kennt es nicht. Doch Steffi und Lilli wären nicht sie, wenn sie dieser Herausforderung nicht einfach mit einer super sportlichen Lösung begegnet wären.
«Wir haben den Masterplan geschmiedet, dass wir uns zusammen im Jobsharing auf Vollzeitstellen bewerben. Also quasi als Doppelpack. Wir haben also unsere Kita-Tage auch so gelegt, dass eine von uns Mo/Di, die andere Mi/Do ihre Kinder in der Kita hatte. Und das hat super geklappt», erzählt Lilli.
Zuerst teilten sie sich die Leitung Hotellerie im Altersheim in Rafz, wo die beiden von Beginn an wohnten. Dort haben sie den ganzen Bereich aufgebaut und strukturiert. Doch schlussendlich war die Arbeitsatmosphäre nicht ganz so, wie sie es sich gewünscht hatten und sie haben sich 2 Jahre später nach einer neuen Stelle umgesehen. Und dort beginnt ihre Geschichte beim Spargelhof…
SEIT WANN ARBEITET IHR HIER?
Beide: Seit Feb 2023.
WIE SEID IHR BEI JUCKER FARM GELANDET?
Lilli: Ich hatte im Herbst 2022 bereits angefangen, ab und an als Hofrangerin an Sonntagen hier auf dem Spargelhof zu arbeiten. Ich fand den Spargelhof, bzw. die Jucker Farm und das ganze Konzept dahinter schon immer super cool. Der Spargelhof ist für Rafzer Familien mit Kids ein beliebtes Ausflugsziel. Man macht den Spaziergang hier vorbei, sieht Traktoren, isst im Sommer nen Glacé… Daher kannte ich den schon.
Steffi: Dann habe ich irgendwann die ausgeschriebene Admin-Stelle gesehen und hab Lilli sofort angerufen und gesagt: Hey du hast doch die Nummer vom Hofleiter, ruf da unbedingt an, das ist UNSERE Stelle!!
Lilli: …ja und das habe ich dann gemacht und wir sind uns vorstellen gekommen und haben ihnen eigentlich gar keine Wahl gelassen. Wir wollten den Job unbedingt haben und haben gesagt, dass wir am 1. Februar so oder so hier stehen, auch wenn sie uns nicht nehmen :-D.
WAS IST EUER JOB?
Steffi: Unsere Jobbezeichnung ist eigentlich: Mitarbeiterinnen Administration. Das heisst in unserem Fall: Wir sind Dreh- und Angelpunkt von allem, was auf dem Spargelhof so läuft an Logistik, Produktion, Hofladen und Halle. Wir koordinieren allerlei Anfragen von anderen Höfen, Bestellungen von Grosskunden, machen lokale Verkaufsaktionen und seit Juli laufen auch alle Bestellungen des juckershop.ch über unseren Tisch. Das macht besonders Spass, weil der jetzt so richtig zum Drehen kommt. Ausserdem besetzen wir das Telefon. Jeder der hier anruft, hat entweder Lilli oder mich am Draht.
Wie macht ihr das mit der Absprache?
Lilli: Kommunikation war schon immer unsere Stärke. Man muss einfach sauber übergeben und daran denken, die andere Person über alles zu informieren. Das läuft bei uns per E-Mail. Wenn ich am Montag anfange, habe ich einfach eine Liste von Mails, in der mir Steffi haargenau erklärt, was wo der Stand ist. Der Schlüssel ist eigentlich, so aufzuhören, dass die andere direkt weitermachen kann. Das haben wir schon immer so gemacht und gut hingekriegt.
WAS GEFÄLLT euch HIER?
Lilli: Dass wir einfach MACHEN können.
Steffi: Ja! An anderen Orten muss man eine Idee immer noch von X Stellen absegnen lassen und kriegt dann am Ende doch ein NEIN. Hier können wir unsere Ideen einfach umsetzen.
Lilli: Wie z.B. den Stand am Weihnachtsmarkt, die Vitamin-C-Boxen etc. Das läuft hier super unkompliziert. Man kann sich ausleben und kreativ sein.
WAS GEFÄLLT EUCH NICHT SO?
Lilli: Also… unser Büro hat sicher noch Luft nach oben 😉. Ist schon nicht so hübsch.
Steffi: Ja es ist halt ein Bauernhof… das Büro könnte schon ein Make Over gebrauchen.
Lilli: Wir sind immer irgendwie am Aufräumen. Das wäre sicher mal nen Plan für diesen Winter: Es etwas hübsch machen hier.
Was ist euer liebstes Jucker-Produkt?
Lilli: Ich LIEBE das Kürbisglacé! Eigentlich finde ich alles Kürbisprodukte super! Aber das Glacé besonders!
Steffi: Ich liebe die Knoblisauce und alles mit Bärlauch. Ich freu mich jetzt schon wieder auf die Bärlauch-Saison.
Und was macht ihr in eurer Freizeit?
Beide: Wir verstehen die Frage nicht :-D.
Neee im Ernst: Wir haben Kinder, die mit 4 bzw. 2 Jahren noch klein sind. In unserer Freizeit unternehmen wir was mit den Kids. Je nach Jahreszeit sind wir viel draussen, im Winter gehen wir gern ins Hallenbad oder an den Weihnachtsmarkt.
Vor den Kiddies war unser ganz grosses Hobby das Reisen.
Lilli: Ah, und bei mir noch der Schrebergarten. Den hatten wir dieses Jahr neu. Ich hab auch das erste Mal Kürbisse angebaut. Und wir haben je zwei Katzen. Also Steffi und ich. Und die füttern wir auch gegenseitig, wenn man mal weg ist.
Steffi: Und wir gehen zum Sport. Immer Dienstagabend, ins Bodykick.
Was für Zukunftsträume habt ihr?
Steffi: Wir haben seit längerem eine Idee im Kopf. In Rafz gibt’s einfach kein Café, in dem Mamas mit ihren Kindern nen Kaffee trinken gehen können. Das würden wir gern mal machen. Wir hatten sogar schon einen Businessplan geschrieben, bevor wir hier angefangen hatten und uns ein Lokal angeschaut. Also wenn sich das irgendwie kombinieren lassen würde mit dem Job hier – das wäre ein Traum.
Und Reisen?
Steffi: Ich will mal noch nach Bali.
Lilli: Hmm, nee. Ich bin schon echt weit rumgekommen. Ich muss nicht mehr so dringend reisen gehen. Ich bin ganz fein mit meinem Leben so wie’s grad ist.
Danke euch!
Steffi: Als nächstes könntest du Valentina vorstellen, die ist ne echte Granate!
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