Palmkohl – Auferstehung nach dem Ende
Nachdem der Spargelhof in Rafz 2018 wegen Befall mit der weissen Fliege einen Totalausfall der Palmkohlernte hinnehmen musste, gibt es die leckere, noch unbekannte Kohlsorte dieses Jahr wieder.
Palm- oder Schwarzkohl sieht aus wie Federkohl, einfach glatter und etwas dunkler. Die dunkelgrünen Blätter spriessen oberhalb eines langen Stiels palmförmig aus. Auch bekannt ist er als italienischer oder toskanischer Kohl oder als Schwarzkohl, Negro Romano oder Cavolo Nero. Schon die Römer sollen Palmkohl angebaut und verwendet haben. So wird er auch heute in Italien noch gerne für Eintopfgerichte verwendet. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts soll er auch nördlich der Alpen gerne kultiviert worden sein, danach verlor er jedoch wieder an Popularität.
Doch wie viele Superfoods erlebt er seit einigen Jahren wieder einen Aufschwung. So wird die gesunde, hübsche Kohlart neu auch auf dem Spargelhof angebaut. Erstmals war das 2017 der Fall mit einer Fläche von 5 Aren bzw. rund 2000 Pflanzen. Nach dem Ausfall im letzten Jahr wächst der Palmkohl heuer wieder.
Was ist das Besondere am Palmkohl?
Palmkohl verwendet man wie andere Kohlsorten vorzugsweise in Eintöpfen, Quiches oder Suppen. Im Geschmack ähnelt er dem Federkohl, allerdings ist er etwas feiner als sein krauser Bruder. Wie die meisten Wintergemüse ist Palmkohl reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und all die anderen schicken Ingredienzien eines Superfoods.
Wie verwende ich Palmkohl?
Die Palmkohlblätter werden möglichst früh geerntet, da die Blätter dann noch zarter sind. Wie beim Federkohl schneidet man zuerst die dicke Mittelrippe ab. Für in den Salat oder in den Smoothie werden die Blätter kleingeschnitten und zugefügt. Um die Blätter zarter zu machen empfiehlt es sich, die Blätter kurz zu blanchieren.
Was ist eine «Ribollita»
In Italien kocht man aus Palmkohl gerne eine so genannte «Ribollita». Ursprünglich ein «Arme-Leute-Gericht», handelt es sich hierbei um eine Gemüsesuppe mit Palmkohl oder Wirsing, Brot und Bohnen. Wobei das Konzept der Suppe eigentlich darin besteht, Reste vom Vortag wieder aufzukochen («ribollire» ital. = wiederaufkochen). Also kann man grundsätzlich da reinschmeissen, was einem schmeckt. Einfach und gut halt.
Ein schönes Rezept einer Ribollita mit Palmkohl haben wir hier gefunden.
Oder ihr macht die feinen Palmkohl-Fusili, die Nadine mal ausprobiert hat.
Wo ist der Palmkohl erhältlich?
In unseren Hofläden in Jona und Rafz gibt es den Palmkohl ab sofort bis ca. Ende Februar. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig vom Wetter und wie fleissig der neue Kohl gekauft wird. Auf dem Juckerhof in Seegräben gibt es ihn aufgrund spärlicher Nachfrage nicht immer. Kleiner Trost für alle, die ihn nicht in «ihrem» Hofladen kriegen: Es gibt ihn sobald wie möglich auch im neuen «Jucker-Onlineshop».
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