Heidelbeeren oder Blaubeeren?
Eines Tages bekamen wir verärgerte Post mit einem Zeitungsausschnitt über unsere Heidelbeeren zum Selberpflücken. Es war eine anonyme Postkarte, mit einem aufgeklebten Zeitungsausschnitt. Darin hiess es:
«Heidelbeeren zum Selberpflücken. Bächlihof Jona / Juckerhof Seegräben. Öffnungszeiten je nach Wetter. Infoline 044 934 34 88. Eintritt Erwachsene Fr. 5.-, Kinder von 6-16 Jahren Fr. 3.- (...).»
Daneben stand handschriftlich die empörte Bemerkung:
«Vielleicht ein Verwandter! Aber niemals Heidelbeeren. Es sind Blaubeeren und schmecken nicht einmal halb so gut wie Heidelbeeren von den Bergen – wild gewachsen. Was für ein Unfug!»
KORREKTE BEZEICHNUNG
Die Person hat natürlich grundsätzlich Recht. Bei unseren Beeren, die wir hier auf dem Hof haben, spricht man korrekterweise von Kulturheidelbeeren oder Blaubeeren. Der einfachen Kommunikation zuliebe haben wir aber bewusst darauf verzichtet, auf diese feine Unterscheidung zu achten. Besonders in Inseraten wird der Platz für Erklärungen jeweils rasch knapp.
UNTERSCHIED HEIDELBEEREN UND BLAUBEEREN
Tatsächlich eignen sich wilde Heidelbeeren nicht für den gezielten Anbau. Es stimmt: sie sind kleiner, und durchgehend blau. Blaubeeren hingegen werden viel grösser und haben ein helles Fruchtfleisch. Ihr Saft färbt - im Gegensatz zu den echten, wilden Heidelbeeren, beim Naschen den Mund nicht blau. Was jetzt nun besser schmeckt ist jedem selber überlassen. Manche mögen die wilden lieber wegen des intensiveren Aromas, wieder andere mögen die Kulturheidelbeeren lieber, da diese grösser und saftiger sind.
Grundsätzlich mögen Blaubeeren saure Bedingungen, also saures Wasser und sauren Boden, weshalb sie auf Dämmen oder in Töpfen mit Holzschnitzeln angebaut werden und bei Bedarf mit Regenwasser bewässert werden.
Jetzt wisst ihr Bescheid 🙂
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