Federkohl – die unterschätzte Vitaminbombe
Federkohl, Grünkohl, Kale, Burenkohl, Curly Kale, Krauskohl, chou friese, cavolo riccio, Winterkohl, Strunkkohl... So viele Namen für einen Kohl und doch ist es immer derselbe. Im Herbst ist natürlich der Kürbis unser Star, da gehen unsere anderen Gemüsesorten fast etwas unter. Doch wir wollen uns heute dem Federkohl widmen, der aktuell Saison hat und gerade ein Revival erlebt. Durch die vielen Vitamine, Mineralstoffe, Folsäure, Antioxidantien usw. gilt er, bekannt unter dem Namen "Kale", als „Superfood“. Der Federkohl gehört zu den Gemüsen mit dem höchsten Gehalt an Vitamin C.
GESCHICHTE UND HERKUNFT
Der Federkohl wurde als einer der ersten Kohlsorten bereits sehr früh auf den eurasischen Kontinenten eingeführt. In der Schweiz ist er wenig bekannt, ausser im Dreiländerdreieck rund um Basel.
Dieser Kohl stammt wie alle kultivierten Kohlvarietäten vom Wildkohl ab. Der grüne Krauskohl wird seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland und seit der römischen Zeit in Italien angebaut. Laut Kräuterbüchern aus dem 16. und 17. Jahrhundert, wurde Federkohl damals auch in Deutschland schon verwendet.
DER GESCHMACK
Im Gegensatz zu anderen Kohlarten ist der Geschmack des Federkohls milder und feiner. Nach dem ersten Frost wird die Produktion eines Enzyms gehemmt und der Traubenzuckergehalt steigt an, was ihm eine angenehme Süsse verleiht. Da Federkohl wie Spinat und Kohlräbi nitratreich ist, sollte er nicht aufgewärmt werden. Man kann ihn aber sehr gut blanchieren und anschliessend tiefgekühlen. Die Federkohlsaison beginnt im August und dauert bis im März.
WIE BEREITET MAN IHN ZU?
Federkohl passt traditionellerweise zu deftigen Gerichten oder Eintöpfen. In der Regel wird er gekocht oder gedämpft, weil er nicht allzu leicht verdaulich ist. Roh ist er hart und sehr geschmacksintensiv. Da der Kohl ein eher robustes Gemüse ist, sollte er vor dem Dämpfen ca. 5 Minuten in viel Wasser blanchiert werden. Dadurch wird er weicher und verliert etwas Bitterstoffe. Blanchiert macht er sich gut als Beilage oder Salat.
Andere Kohlarten wie Weisskabis, Rosenkohl oder Wirz können durch Federkohl ersetzt werden. Auch Rösti, Risotto oder Gemüseteigwarten können mit diesem Kohl angereichert werden. Für grüne Smoothies ist er ebenfalls geeignet.
Lecker sind z.B. auch Federkohl-Chips aus dem Ofen. Hierzu werden die Stiele entfernt, die Blätter des Federkohls mit Olivenöl eingerieben und mit genügend Abstand auf einem Backblech verteilt (je nach dem lieber auf 2 oder 3 Bleche verteilen). Dann werden sie gewürzt mit: 1 geraffelte Knoblauchzehe, Paprikapulver, Curry, Salz und Pfeffer. Bei 150 Grad ca. 20 Minuten backen und ab und zu das Blech drehen, dann werden sie schön knackig. En Guete!
Noch keine Kommentare zu “Federkohl – die unterschätzte Vitaminbombe”