So entstehen Trockenblumen
Gelb, pink, violett, rosa und orange leuchten sie aus von Hand zusammengestellten Sträussen, aus den Gestecken im HofAtelier und in unseren Geschenksets: Trockenblumen. Sie sind aktuell im Trend und eigenen sich besonders, um in den kälteren Monaten Farbe ins Zuhause zu bringen. Ihr Vorteil: Sie halten sehr lange und aus ihnen lassen sich ganz einfach hübsche Dekos kreieren. Ausserdem geben sie tolle Geschenke ab. Kaufen könnt ihr die beliebten Blüemli in unseren Hofläden. Aber wo kommen sie her und wie entstehen sie überhaupt?
Unsere Trockenblumen wachsen – wie könnte es anders sein – auf unserem Blumenhof, dem Römerhof. Durch das Hofgebäude abgeschirmt von der Bülacherstrasse in Kloten, spriessen dort viele Schnittblumensorten. Sonnenblumen, Dahlien, Gladiolen und Co. können Besucher*innen auf dem Römerhof selberpflücken. Aber nicht alle Blumen auf dem Feld lassen sich gut trocknen.
Nach einigem Ausprobieren sind Strohblumen, Nigella, Staticen und Kugelamarant unsere klaren Favoriten. Sie überstehen das Trocknen am besten, halten getrocknet mehrere Jahre und behalten eine intensive Farbe. Denn wir färben unsere Trockenblumen nicht künstlich nach. Ausserdem trocknen wir auf dem Römerhof auch gewisse Gräserarten und Getreide.
Vom Feld in den Trocknungsraum
Die Trockenblumenproduktion startet Mitte Juni und dauert ungefähr bis Ende August. Es ist reine Handarbeit. Haben die Blumen das richtige Stadium erreicht – manche werden bewusst erst im abblühenden Stadium getrocknet – werden die Blumen gepflückt. Anschliessend werden alle Blätter entfernt und die Trockenblumen zu kleinen Bünden zusammengeknüpft.
Die Blumenbünde hängt man anschliessend verkehrtherum von der Decke zum Trocknen auf. Würden die Blumen mit den Köpfen nach oben getrocknet, würden sich die Stiele mit der Zeit biegen oder sogar brechen. Im Trocknungsraum, wo der Luftentfeuchter fleissig vor sich hin summt, bleiben die Blumen mindestens 3 Tage. Dank dem Entfeuchter wird es im Raum so warm, dass es keine zusätzliche Heizung mehr braucht.
Sind die Blumen fertig getrocknet, werden sie zu Sträussen gebunden – gemischt oder sortenrein. Anschliessend kommen die Sträusse in Kartonschachteln, die zurück in den Trocknungsraum wandern. Von dort aus liefern wir sie dann je nach Bedarf an die Hofläden, ans HofAtelier oder verkaufen sie direkt auf dem Römerhof.
Abgesehen vom Pflücken und Trocknen gehören auch das Anpflanzen und die Pflege der Blumenfelder zum Produktionsprozess. Einmal pro Woche erhält das Feld auf dem Römerhof eine Beauty-Kur. Verblühte Blumenköpfe werden abgeknipst, damit wieder neue Blüten wachsen. Da wir auch hier möglichst regenerativ unterwegs sind, gibt es dort, wo gerade keine Blumen wachsen, eine Gründüngung.
Heisst das, dass unsere Schnitt- und Trockenblumen nicht gespritzt sind? Nein, auch wenn wir bei unseren Blumen so weit wie möglich aufs Spritzen verzichten, ganz ohne geht es aktuell leider noch nicht. Da wir sonst – trotz Versuchen mit Biomulchfolie - schlicht keine Chance gegen Unkraut hätten, setzen wir ein Herbizid ein. Auf Fungi- oder Pestizide verzichten wir aber. Laut Walter «Wälle» Pfister war dieses Jahr ein gutes Blumenjahr. Durch die konstante Feuchtigkeit im Frühling seien viele Blumensorten gut gewachsen, weiss der Hofleiter des Römerhofs und Co-Geschäftsleiter der Jucker Farm AG.
Die Trockenblumenproduktion war für uns ein logischer Schritt. Mit ihr können wir die Blumenfelder auf dem Römerhof gleich doppelt nutzen. Ausserdem haben wir so ein hofeigenes Produkt, das sich die meisten Leute dann in die Stube holen, wenn die Schnittblumensaison vorbei ist. In der Schweiz werden viele Schnittblumen noch immer importiert. Dabei können Importblumen eine ziemlich miese Ökobilanz aufweisen. Mehr zum Thema lest ihr hier.
Pflegeleichte Deko
Der Vorteil der Trockenblumen: Man muss sich nicht um sie kümmern. Ein bisschen darauf achten, wo man sie hinstellt, sollte man aber. In der Sonne verblassen Trockenblumen nämlich. Stehen sie an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Regen draussen, können sie ausserdem «matschig» werden. An einem trockenen, vor direkter Sonne geschützten Ort, halten sich Trockenblumen aber gut mehrere Jahre. Nur hin und wieder abstauben sollte man sie 😉
Mit Trockenblumen lassen sich ganz einfach hübsche Dekorationen für zu Hause zaubern. Nadine Jucker, Leiterin des HofAtelier und gelernte Floristin und Gärtnerin, empfiehlt, ein paar Trockenblumen in einem Väschen zu drapieren. Das ist super einfach und eignet sich gut als Tischdeko oder, um das Sideboard aufzupeppen. Wer eine noch einfachere Tischdekoration möchte, kann ein paar Strohblumenköpfe auf dem Tisch verstreuen. Noch ein paar Zierkürbisse dazu und fertig ist die herbstliche Tafel. Mehr Deko-Tipps von der Expertin.
Einen eigenen Trockenblumenkranz kreieren
Für alle, die noch ein bisschen weitergehen möchten, veranstalten wir zum Jahresstart 2025 Trockenblumen-Workshops. Dort habt ihr einmal im Monat die Möglichkeit, unter der Leitung von Nadine Jucker euren eigenen Trockenblumenkranz zu gestalten. Und weil kreatives Schaffen hungrig macht, gehört ein feines Zmorge mit dazu!
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