Kürbis zum Trinken
In unserer HofManufaktur hat es kräftig gebrodelt. Aber im positiven Sinne. Über die Wintermonate haben Beni Maurer und sein Team fleissig an neuen Getränken mit hofeigenen Produkten getüftelt. Und herausgekommen ist eine ganze Batterie an leckeren Hoftees und Schorlis.
Konkret fahren in diesen Tagen neu ins Sortiment ein:
- Eine zweite Auflage unseres Fruchtschorlis
- Kürbisschorli mit Holunderblüten
- Chrüter-Himbeer-Tee
- Chrüter-Öpfel-Tee
Produziert wurde das Ganze mit Unterstützung der Firma Holderhof in Niederwil (SG). Sie waren schon früher ein wichtiger Getränkepartner von uns. Von Haus aus stellt die Firma seit 2012 Getränke aus den eigenen Produkten her: Holunder, Beeren, Kräuter und Obst aus Bio-Produktion.
Holderhof produziert für uns die Flaschen, füllt die Schorlis ab und macht gleichzeitig die Etikettierung. Die Kräuter für die HofTees und die Holunderblüten für das Kürbis-Schorli sind momentan auch noch von Holderhof. Ab diesem Sommer werden die Kräuter dann aus unserer eigenen Produktion stammen.
Doch eins der Produkte ist eine kleine Sensation.
SENSATION KÜRBIS-SCHORLI
Keine Selbstverständlichkeit ist unser Kürbisschorli. Das Neue an unserem Kürbisschorli ist, dass es wirklich aus Kürbissaft hergestellt wird. In Deutschland gibt es bereits ein Kürbisschorli. Nur wird dieses aus Püree hergestellt. Dass man es geschafft hat, Kürbssaft zu pressen, ist die wahre Sensation.
Das Hauptproblem bei der Produktion war es, überhaupt an den Saft zu kommen. Daran sind schon viele Profis gescheitert. Kürbis verhält sich aufgrund seiner Inhaltsstoffe anders als Obstsäfte. Aufgrund seines Proteingehalts schäumt er stark bei der Erhitzung und verliert seine Farbe sehr schnell.
Wir haben Knowhow aus der USA genutzt, die mit speziellen Bio-Enzymen arbeitet. Diese lassen bereits beim Einmaischen die Zellstruktur zerfallen, und sorgen dafür, dass das Schäumen eingedämmt wird, maximal viel Saft gewonnen wird und der Saft später nicht geliert. Kürbissaft auf diese Weise zu gewinnen war in der Schweiz bisher noch weitgehend unbekannt.
Und als wir dieses Problem gelöst hatten, galt es jemanden zu finden, der das für uns auch umsetzt…
HAU-RUCK-AKTION VOR WEIHNACHTEN
Nach intensiver Überzeugungsarbeit konnten wir die vorweihnachtlich stark ausgelastete Mosterei Brunner bzw. deren Partner Pascal Furer dafür gewinnen, den Kürbis für uns zu pressen. In einer Nacht und Nebel-Aktion wurden die Kürbisse gerüstet und am Donnerstag vor Weihnachten letzten Jahres gepresst.
Die 3000 Liter gepresster Saft wurden dann in der Mosterei Brunner auf 300 Liter Konzentrat einreduziert. Und das haben sie ad-hoc gemacht, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt voll ausgelastet und erst noch durch einen Umbau besetzt waren. Dann wurde das Konzentrat im Tiefkühler gelagert.
DIE OPTIMALE KOMBINATION
Es folgten unzählige Testrunden mit Holderhof, in denen es galt, das optimale Rezept auszutüfteln. Der Kürbis allein hat nicht genug Geschmack, weshalb wir geschmacklich gute Begleiter finden mussten.
«Erste Versuche mit Ingwer, Zitronengras und Chili waren gut, allerdings hatte das dann doch zu wenig mit Bauernhof zu tun. Ein zweiter Versuch mit Hagebutte und Honig war zu lieblich. Eine Idee, um dem Saft genügend Farbe zu geben, war es, etwas Karottensaft beizumischen. Aber der Geschmack war weiterhin die Herausforderung», so Beni Maurer.
Der Durchbruch kam unverhofft: «Eines morgens hat mir Petra aus dem Hofladen einen Flyer auf den Tisch gelegt, der einen Kürbis-Prosecco-Drink mit Holunder angepriesen hat. Das war es! Ich habe sofort einen Test gemacht, mit Holunder, Zitrone etc. und es hat super geschmeckt», erzählt Maurer.
So war der letzte Meilenstein also erreicht. Schlussendlich hat man gut 6 Monate getüftelt, bis das Kürbis-Schorli Realiät wurde.
KÜRBISSAFT FÜR 25'000 FLASCHEN
Die Menge an Kürbissaft sollte erst einmal bis Oktober reichen. Und dann sollten wir wieder neue Kürbisse haben. Vorerst füllen wir Chargen à 5'000 Flaschen ab, auch von den anderen Getränken. Denn mit der Lagerung baut jedes Produkt an Farb- und Geschmacksstoffen ab. Deshalb produzieren wir lieber monatlich neu, damit die Qualität immer optimal ist.
In einer Flasche sind 23% Kürbissaft drin. Und das Beste ist: Wir können den Saft auch aus Kürbissen herstellen, die wir sonst nicht verkaufen könnten und wieder aufs Feld müssten. Wieder eine Massnahme für weniger Foodwaste.
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