Wenn die ganze Kirche im Dorf bleibt
Der Juckerhof in Seegräben ist wohl das romantischste Juwel in der Jucker-Farm-Familie. Zur einmaligen Aussicht und zum Bauernhof- und Dorfbild gehört auch die wunderschöne Kirche. Der reformierte Pfarrer Ruedi Jöhl bringt es auf den Punkt: „Wir sind eine kleine - fast familiäre - Kirchgemeinde der Zürcher Landeskirche.“
FELD-GOTTESDIENST MITTEN IM JUCKERFELD
Einmal im Jahr treffen sich beide Kirchgemeinden (Evang.-ref. Kirche und Röm.-kath. Kirche) zu einem gemeinsamen Feldgottesdienst. Geplant war alles unter freiem Himmel. „Leider haben meine Worte an oberster Stelle kein Gehör gefunden“, begrüsst Pfr. Jöhl die beiden Kirchgemeinden. „So verbringen wir den Gottesdienst eben in der extra aufgeheizten Kirche, statt im schönen Jucker-ÖpfelGarten.“ Der Ökumenische Gottesdienst begann bei fast vollen Rängen gemeinsam mit schöner musikalischer Untermalung der Zürcher Oberländer Brass-Band und dem Gastprediger aus Wetzikon, Pfr. Patrick Lier der Röm.-kath. Kirche.
GEMEINSAM FÜR EIN ZIEL
Ökumenischer-Gottesdienst heisst einen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen christlichen Konfessionen fördern und leben. „Schon 10 Jahre bin ich nun Prediger und habe noch nie auf einer Kanzel gepredigt“, lacht Gastpfarrer Patrick Lier von hoch oben. „Aber ich muss gestehen, das hat was an sich.“ Seine 10minütige Predigt genoss Lier sichtlich. Die Gleichheit unter Christen brachte Patrick Lier unterhaltsam in die fast gefüllte kleine Kirche. „Als Pfarrer werde ich durch meine Kleidung auch in der Öffentlichkeit sofort erkannt, angeschaut, gemustert, bewundert oder einfach auch mal fotografiert“, erzählt Lier. „Besonders ein schönes Selfie entstand mit einem echten Rocker, welcher ein farbiger und beispielhafter Kontrast auf ein Foto gebracht hat. Trotz verschiedenen Kleidern sollten wir ein besonderes Kleid nie ablegen. Das Gewand, welches wir bei der Taufe bis zum Tod tragen. Das Gewand als gläubiger Christ. Es ist nicht immer angenehm zu tragen, aber nur wenn wir uns ständig mit anderen Christen, Religionen, Rassen und Unterschieden im Dialog befinden, können wir das Gewand mit Stolz tragen. Dieses Gewand ist eben nicht nur am Sonntag von 09.30 – 10.30 ein ständiger Begleiter“, schliesst Lier ab.
BEGEGNUNG UND AUSTAUSCH
Trotz dem vielen Regen am Gottesdienst-Sonntag doch noch ein Besuch auf dem Juckerhof. Der anschliessende Kirchen-Kaffee-Apéro wurde liebevoll von Elsbeth und Brigitte Jucker bereitgestellt. Als Schauplatz diente das „Spielzimmer“, dort wo sich sonst begeisterte Farm-Besucher in einem Bauernturnier messen, Hochzeiten gefeiert, Firmen sich treffen oder auch Schauplatz der vergangenen Samstag-Jass-Sendungen war. Heute Morgen wurde der romantische Raum für Begegnungen und Austausch der beiden Kirchgemeinden genutzt.
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