Verregneter Rekordtag
Diesen Samstag traten wieder die schwersten Kürbisse und Riesengemüse der Schweiz gegeneinander auf der Waage an – zum 9. Mal auf dem Bächlihof in Jona.
Es war ein gutes Kürbisjahr mit vielen Teilnehmern. Angemeldet waren 24, schlussendlich kamen 16 auf die Waage – einige waren zwischen Anmeldung und Anlass verfault, andere gingen beim Transport kaputt und einer – ausgerechnet jener von Jurypräsident Matthias Leuenberger musste wegen eines zu grossen Lochs disqualifiziert werden. Vergleichbar viele Kürbisse wurden nur 2018 gewogen.
Trotz – oder gerade wegen des sehr warmen Sommers war die Ausbeute ziemlich gross. Allerdings gab es bei den Kürbissen keine aussergewöhnlichen Rekorde. Die Gewichte bewegten sich in einem guten jährlichen Durchschnitt. Also: Viele Kürbisse, aber keine besonders grossen. Zudem war das Feld so gedrängt wie noch nie. Alle Kürbisse bewegten sich ungefähr in einem ähnlichen Bereich, die Unterschiede betrugen teilweise nur einige hundert Gramm.
Sensationen beim Riesengemüse
Während es bei den Kürbissen keine Sensationen gab, hagelte es beim Riesengemüse neue Schweizer Rekorde und sogar einen neuen Europarekord. Der grösste Sonnenblumenkopf von Florian Isler aus Esslingen ZH hatte einen Durchmesser von 73.3 cm und übertraf den bisherigen Rekord von Jürg Wiesli aus dem Jahr 2015 mit 66cm. Überhaupt war es Florian Islers Tag, denn er gewann den Wiege-Krimi auch bei den Kürbissen mit rund 40 Kilo Abstand zum Zweitplatzierten.
Auch Kürbisjuror Matthias Leuenberger aus Leimiswil BE hat abgeräumt. Bei allem Pech, das er mit seinem Kürbis hatte – beim Gemüse hat er diverse Preise abgeräumt: Die schwerste Aubergine mit 2.121 kg, der schwerste Feldkürbis mit 55.6 kg und die schwerste Melone mit 34.4 kg.
Aber auch andere Rekorde wurden gebrochen. Sehr gut lief es auch für Guido Oberholzer, der mit seinem Mords-Kohlrabi (17.2 kg), einer Mammut-Rande (12.885 kg) und einer normalen Rande (5.338 kg) neue Rekorde aufstellte. Roman Brander aus Mosnang (SG) räumte mit einem 11.2 kg schweren Rotkohl und einem 3.431 kg schweren Rettich ab, Jürg Wiesli brach den Rekord mit einer 224 gr schweren Chili.
Rangliste Gemüsewiegen 2022. pdf
Gewinnerkürbis aus Esslingen ZH
Den verregneten Wettbewerb gewonnen hat Florian Isler aus Esslingen ZH. Sein Kürbis wog 499 kg. Auf dem 2. Platz landete Alessio Muscas aus St. Moritz GR mit einem Kürbisgewicht von 457.2 kg – seine Kürbisse sind prinzipiell über 400 kg schwer 😊. Auf den 3. Platz schaffte es Uwe Heller aus Affeltrangen TG. Sein Kürbis wog 443.6 kg, ein Sensationsresultat gleich bei der ersten Kürbis-Teilnahme.
Den Preis für den schönsten Kürbis durfte der Routinier Jürg Wiesli aus Dozwil TG mit nach Hause nehmen - und das zu Recht: Sein Kürbis erfüllte die Kriterien für den so genannten «Howard Dill Award» in allen Belangen perfekt: Schön gleichmässig, leuchtend orange, mit glatter Haut und ausreichend schwer. Eine wahre Augenweide!
«Wir hatten heute viel zu tun», sagt Nadine Gloor, «aber es war wie jedes Jahr wieder faszinierend, was da alles so auf den Tischen landet.»
Kürbis-Überflieger Beni Meier, der den aktuellen Schweizer Rekord von 953,5 kg hat auch diesmal für eine Teilnahme ausgesetzt. Als Zuschauer war er allerdings unter den Anwesenden auszumachen. Er habe eine Pause gebraucht vom Kürbisse züchten – aber er wäre bestimmt mal wieder dabei.
Rangliste Kürbiswiegen 2022.pdf
WEITERE KÜRBISEVENTS
Die drei Siegerkürbisse bleiben nun auf dem Bächlihof, wo sie von den Besuchern als Attraktion bestaunt werden können. Am 5. November werden die Kürbisse dann «geschlachtet», damit die Züchter an deren Samen kommen. Am 15. Oktober findet zudem das grosse Schnitzfestival statt. Ebenfalls auf dem Bächlihof – die Riesenkürbisse werden in Kunstwerke verwandelt. Mehr Infos zu den Events:
Morgen, 2. Oktober werden in Ludwigsburg die grössten Kürbisse Deutschlands gewogen, eine Woche später, am 9. Oktober, findet am selben Ort die Europameisterschaft im Kürbiswiegen statt.
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