Was für ein Jahr!
Also gut: Wenn ein Jahr einen Rückblick verdient hat, dann wohl dieses:
Gestartet sind wir Ende Januar mit der Ankündigung, dass sich Beat und Martin Jucker aus dem operativen Geschäft zurückziehen und an ihrer Stelle der Chuchitisch und die Hofleiter Sven (Spargelhof Rafz), Reto (Juckerhof Seegräben), Dave (Bächlihof Jona) und Andy (Römerhof Kloten) übernehmen.
Frühling: Erste Welle
Und der Einstieg in die neue Rolle für die drei frischgebackenen Hofleiter und das Chuchitisch-Gremium war steiler als steil. Gut einen Monat später kamen Corona und der Lockdown. Die Restaurants blieben zu, die Hofläden geöffnet, Events und Seminare fanden von einem Tag auf den anderen nicht mehr statt, die Mitarbeiter gingen in Kurzarbeit. Für die Gastronomie produzierte Kuchen, Wähen und Desserts wurden kurzerhand Take-Away verkauft.
Bald beschäftigte uns die bange Frage: Werden wir genügend Arbeiter auf dem Feld haben, die unsere Spargeln aus dem Boden holen? – wir hatten. Und halfen gleichzeitig bei der Vermittlung von Erntepersonal mit. Es hat sich viel bewegt in der Zeit. Die Umsätze beim Online-Hofladen Farmy.ch sind explodiert, die Lieferfristen betrugen teilweise fast 2 Monate. Auch unser JuckerShop hat von diesem Boom profitiert.
Den geplanten Umbau auf unserem vierten Standort, dem Römerhof in Kloten bliesen wir kurzerhand ab und eröffneten in einer Hauruck-Aktion einen Pop-Up-Store, der im April und Mai sehr gut besucht wurde.
Sommer in Lauerstellung
Die Lage beruhigte sich, die Massnahmen wurden wieder gelockert, einzelne Events durften – unter Auflagen – wieder stattfinden. Es folgte eine Konsolidierungsphase. Wie richten wir einen längerfristigen Betrieb unter Schutzmassnahmen ein? (7. Mai – Restaurants öffnen wieder . Die Bilanz der ersten Welle lautete: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen». Doch das war’s bei weitem noch nicht.
Der Hofladen auf dem Römerhof lief so gut, dass wir ihn schon gar nicht mehr wieder schliessen wollten. Die Eröffnung war zwar etwas verfrüht erfolgt, doch entpuppte sich Corona für die Lancierung unseres 4. Standortes als Glücksfall. Unter «normalen Bedingungen» wäre der Start wohl zäher verlaufen. Um den Ladenbetrieb längerfristig – und auch während der heissen Sommermonate – lebensmittelhygienisch gewährleisten zu können, waren einige Ausbauten notwendig, die man Ende Juni auch in Angriff nahm.
Per Anfang Juli eröffnete – etwas verspätet im Vergleich zu den Vorjahren – auch der ÖpfelGarte, dieses Jahr mit freundlicher Unterstützung der Bank BSU in Uster.
Etwa in dem Zeitraum erhielt unser Partner Dinnair die Hiobsbotschaft, seine Tiefkühlprodukte doch nicht im Offenverkauf anbieten zu dürfen.
Herbst: Die Kürbisausstellung hat Corona
Und peng – schon stand sie vor der Tür, die Kürbisausstellung – unser alljährliches Highlight und die wichtigste Zeit im Jahr. Die Ansteckungszahlen stiegen wieder leicht an, bewegten sich aber noch auf einem zahmen Niveau. Ob wir es wagen sollten, unter solchen Bedingungen eine Kürbisausstellung durchzuführen? Ja! – so hiess es Ende Juli. Die Lage schien im Griff, die rechtlichen Vorgaben erlaubten den Betrieb, wenn auch unter Auflagen. Es wurde konzipiert was das Zeug hält und wir starteten Ende August / Anfang September in die Kürbissaison. Immer mit Argusaugen auf die gegenwärtige Lage der Pandemie blickend.
Ende September verschärfte sich dann die Lage, für den Juckerhof wurde ein Spezial-Schutzkonzept errichtet, mit aufwändigen und teuren Installationen zur Kontrolle der Besucherzahl.
Die Schweizer Meisterschaft im Kürbiswiegen Anfang Oktober fand denn auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Nähe des Bächlihofs statt. Ein Newcomer aus der Westschweiz entschied den Wettbewerb für sich.
Flucht nach vorne mit den Winterkonzepten
Die Kürbisausstellung beendeten wir im November haarscharf auf den Beginn der zweiten Welle und waren einfach nur froh, dass wir sie einigermassen glimpflich über die Bühne bringen konnten.
Doch was nun? Der Winter stand vor der Tür, die Fallzahlen erreichten Höchstwerte und eine Durchführung der sonst in der kommenden Zeit für uns so wichtigen Weihnachtsessen rückte in weite Ferne.
Flucht nach vorne! – Hiess es einmal mehr dieses Jahr. Und wir stampften innert weniger Wochen auf dem Bächlihof einen kleinen Weihnachtsmarkt, auf dem Römerhof einen Tannenwald-Irrgarten und eine Käseecke und auf dem Juckerhof Sämis Winterbeizli und eine vergrösserte Strohburg unter Dach. Und anstelle der Weihnachtsanlässe verkauften wir Geschenkkisten, wie nie zuvor!
Doch innert einer Woche spitzte sich die Lage derart zu, dass wir Mitte Dezember den Weihnachtsmarkt wieder abbrechen mussten. Ab sofort mussten alle Höfe sonntags schliessen, die beliebten BuureZmorge durften nicht mehr stattfinden. Kleiner Lichtblick: Dafür waren die Weidegänse erstmals seit Einführung im Jahr 2015 ausverkauft.
Seit dem 22. Dezember sind die Restaurants ganz zu. Jucker Farm begab sich seither quasi in Winterschlaf. Der Betrieb wurde auf ein Minimum zurückgefahren und die Höfe beenden das Jahr auf Sparflamme...
Wir setzen unsere Hoffnung nun – wie viele andere Betriebe – auf das neue Jahr und sind voller Zuversicht, auch diese zweite Welle (und - hoffentlich nicht, aber man weiss ja nie – auch eine 3. Welle) einigermassen heil zu überstehen.
Wir wünschen allen einen guten Rutsch und einen guten und gesunden Start ins neuee Jahr. Es kann eigentlich nur noch besser werden, oder?
JACQUELINE VAN DE VEN
Liebe familie
Ihr zeit ein gans starke lieb und gans arbeids volle familie
Alles ganz lieb vol geschreiben 💪👌👏💞
Valérie Sauter
Oh, danke liebe Jacqueline für den netten Kommentar :-)