Endlich eigene Tomaten
Trommelwirbel… Dieses Jahr wird es zum allerersten Mal Jucker-Tomaten geben! Freude herrscht - vor allem in der HofManufaktur. Denn dort können sie die hofeigenen Tomaten gut gebrauchen, zum Beispiel für den Neuzungang im Suppensortiment. Doch gedeihen Tomaten überhaupt in unseren Gefilden?
Tomaten aus Rafz
Der Ort, wo die Tomaten wachsen sollen, war von Anfang an klar: Spargelhof Rafz. Dort hat es Platz, Sonne und Wärme. Alle Jucker Kulturen wachsen dort im Freiland, auch z.B. die Erdbeeren – was gerade bei so nassem Wetter wie in diesem Jahr - zu Problemen führen kann.
Ganz im Freiland anbauen - das geht bei den Tomaten nicht. «Tomaten mögen es warm und trocken. Deshalb haben wir einen Tunnel gebaut», erklärt die Gemüseexpertin Iris Herren vom Spargelhof in Rafz. Der Tunnel ist jedoch vorne und hinten geöffnet und die Folie geht nicht ganz bis zum Boden. Damit die Luft zirkulieren kann. Die Folie hat zwei Funktionen: Erstens spendet sie Schatten, damit die Tomaten keinen Sonnenbrand kriegen, zweitens schützt sie vor Regen. Aber wenn die Sonne voll drauf brennt, kann’s auch zu heiss werden. Dadurch, dass der Tunnel nicht komplett geschlossen ist, kann die warme Luft entweichen. Allerdings funktioniert die Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung bei so einem System nie so gut wie bei einem Tunnel mit Klimasteuerung. Der sogenannte «geschützte Anbau» passt jedoch nicht zur Philosophie von Jucker Farm, Obst und Gemüse sollen möglichst im Freiland wachsen.
So ein offener Tunnel schützt natürlich nicht gegen Schädlinge wie Läuse, die weisse Fliege oder Raupen. «Wir arbeiten mit Nützlingen, also den natürlichen Gegenspielern von Schädlingen», erklärt Herren.
Bis zu 14m lange Tomatenpflanzen
Rund 600 Tomatenpflänzchen wurden in zwei Reihen mit gleichmässigem Abstand gepflanzt. Etwas erhöht auf einem Damm. Der Damm hat den Vorteil, dass er sich schneller erwärmt als der Boden und er verhindert, dass die Pflanzen im Wasser stehen, sollte es einmal stark regnen. Die Pflanzen werden mit einem Schlauch punktgenau bewässert. Auch gedüngt wird auf diese Art. Falls die Bewässerung aussteigen sollte, hat der Erddamm zudem eine kleine Wasserreserve.
Jede Pflanze hängt an einer Schnur, die an der Decke des Tunnels angemacht ist. Robert Courth, Produktionsleiter vom Spargelhof erklärt: «Die Pflanze wächst an der Schnur entlang. Wenn sie hoch genug ist, können wir oben die Schnur lösen und die Pflanze auf den Boden ablegen. Dann wächst sie wieder weiter hoch und wir wiederholen den Vorgang wöchentlich. Dieses Absenken ermöglicht eine längere Erntedauer. Die Tomatenpflanzen könnten theoretisch bis zu 14 Meter lang werden! Tomaten tragen sie auf der ganzen Länge.» So gross werden die Jucker-Tomatenpflanzen wohl nicht werden, dennoch rechnet Courth mit einer Erntemenge von rund 15 Tonnen. Erntebeginn ist ca. Ende Juli.
Verarbeitung
Ein Grossteil der Tomaten ist für die Verwertung in der HofManufaktur reserviert. Dabei handelt es sich primär um Fleischtomaten. Der Rest, u.a. Cherry-Tomaten, kommt in die Hofläden oder in die HofChuchi. In der Manufaktur ersetzen die hofeigenen Tomaten die zugekauften, die dem Manufaktur-Team schon länger ein Dorn im Auge waren. Denn das Ziel ist es, alles möglichst mit Produkten aus Eigenanbau herzustellen. Somit stecken z.B. im Kürbissugo neu nicht nur Jucker-Kürbis sondern auch Jucker-Tomaten drin. Eine Neuheit wird die Tomatensuppe sein. «Wir denken schon lange über eine Tomatensuppe nach», sagt Thomas Dietiker, Leiter der HofManufaktur, «Sie wäre die perfekte Ergänzung neben der Kürbis- und Spargelsuppe. Sie schmeckt auch kalt gut und ist auch für warme Tage ein geeignetes Menü». Die Tomatensuppe ist in Planung und wird in den Hofläden im Herbst verfügbar sein.
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