Zu Jucker Farm
Juckerhof Seegräben
von Nadine

Die Gemüter sind erregt

Seit wir kommuniziert haben, dass die Kürbisausstellung in Seegräben dieses Jahr kosten wird, wird in den Medien (klassische und soziale) fleissig kommentiert und diskutiert. Leider hauen meist nur die Kritiker*innen sehr motiviert in die Tasten – diejenigen, die positiv eingestimmt sind, kaufen einfach ein Ticket (der Vorverkauf läuft nämlich gut) oder hinterlassen einen Like. An dieser Stelle möchten wir uns aber ganz herzlich bei allen bedanken, die uns teils sehr herzhaft verteidigen in den Kommentarspalten <3

Wir geben gerne Antwort – auch auf kritische Kommentare. Da wir nicht auf alle einzeln eingehen können, haben wir hier ein paar Kommentarperlen gesammelt und reagieren auf diese. Viel Spass 😉 Gerne weitere Fragen in die Kommentare schreiben.

Generelle Kritik an Kürbisfiguren

Im laufenden Abstimmungskampf beklagt die Agrarlobby den möglichen Verlust von Ackerflächen. Diese aber für die sinnlose Erzeugung von Kürbissen zum Aufnageln und Wegwerfen zu verwenden, geht aber offenbar in Ordnung.
(Robert auf tagesanzeiger.ch)

Wenn es Probleme gibt dann eliminiert man am besten die Ursache davon. Als Kürbisausstellung verbieten! Es ist sowieso eine Schande was man da mit essbaren Kürbissen macht, da ist kein Respekt vor Nahrungsmitteln welche uns die Natur spendet.
(User 1596 auf nau.ch)

Die meisten Kürbisse, die auf unseren Feldern wachsen, sind nicht verkäuflich. Weil sie zu klein, zu gross, zu knubbelig sind. Sie haben also keine geschmacklichen, sondern lediglich optische Mängel. Wo landen diese Kürbisse? An den Figuren, in unserer Küche, in der Manufaktur oder in den Hofläden. Die Kürbisausstellung hat also mehrere Zwecke: Aus nicht verkäuflichen Kürbissen werden Kunstwerke, sie bringen Freude und machen aus dem Kürbis ein Erlebnis UND die Figuren wirken zusätzlich verkaufsfördernd auf das Herbstgemüse.

Nach der Ausstellung landen die Kürbisse in der Biogasanlage. Sind sie dort vergoren, beziehen wir sie wiederum als Dünger für unsere Felder und helfen der nächsten «Generation» Kürbissen beim Wachstum. Ein super Kreislauf. Mehr dazu hier

Superman Bächlihof
Die Kürbisfigur von Superman steht seit Ende August auf dem Bächlihof in Jona.

Kritik am Preis

Abzockerei - hoffe, dass die Besucher ausbleiben.
(Christopher auf tagesanzeiger.ch)

Ich wollte mal gehen als es Grtis war. Lebte in Fehraltorf. jetz nicht mehr. Und jetz wo es Kostet. Dann könne die mich mal. Es geht heute nur noch um geld selb sogar bei PP.
(Klütere auf watson.ch)

Vor ein paar Jahren war die Story wirklich cool. Jetzt ist es nur noch Abzocke. Schon die Preise im Shop sind komplett überrissen. Und wenn man für echte Kuhmilch im Kaffee zusätzlich zahlen muss (Hafermilch ist gratis) ist irgendetwas schiefgelaufen. Aber die reichen Züzis und Touris werden die neuen Eintritte schon zahlen. Ich sicher nicht.
(Christian auf tagesanzeiger.ch)

Der Skandal ist, dass für diese Eventgastronomie und das Handeslgeschäft, auch noch Landwirtschaftssubventionen gezahlt werden.

(User 1892 auf nau.ch)

Absoluter Abriss! / Abzocke! (mehrere ähnliche Kommentare)
(Geri auf Facebook)

Wir haben das schon hier erklärt. Aber wir fassen nochmals zusammen.

Ja, wir verstehen, niemand zahlt gerne für etwas, das vorher gratis war. Doch bei der ganzen Diskussion vergessen viele, warum wir denn überhaupt Eintritt verlangen! Es geht um die zeitliche Limitierung der wichtigsten Zeit, unserer Hochsaison, der Kürbisausstellung. Diese Limitierung resultiert aus dem Overtourism und soll Entlastung für das Dorf Seegräben bringen.

Eintritt zu verlangen, ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Wir haben erstens Umsatzeinbussen, zweitens höhere Kosten. Wir finanzieren z.B. einen zusätzlichen Bus (nein, die Einnahmen vom Busbillett erhalten nicht wir), um den Verkehr zu minimieren. Und der Parkplatz in Seegräben gehört übrigens nicht uns, von diesen Parktickets haben wir nichts. Zudem bleiben die Kosten für die Kürbisfiguren gleich – wir können aber nur 4 statt 8 Wochen ausstellen.

Betreffend Subventionen. Ja, wir erhalten für gewisse landwirtschaftliche (!) Tätigkeiten Direktzahlungen – diese nehmen wir an als willkommenen Zustupf in Investitionen in eine nachhaltigere Produktion (regenerative Landwirtschaft) entgegen. Aber den Jucker Brüdern war immer wichtig, dass der Betrieb ohne staatliche Unterstützung auskommt – was er auch tut. Eben wegen solchen Events wie der Kürbisausstellung…

Und noch ein kurzer Exkurs zum Thema Kaffee – mittlerweile kostet Kaffee mit Kuhmilchm wieder gleich viel wie der mit Haferdrink. Wir haben den Haferdrink nach dessen Lancierung günstiger angeboten, weil wir nun mal keine Kühe, aber Hafer haben. Nach dem Prinzip; beim Winzer bestellt man auch kein Bier 😉

ÖV und Parkplatz

Das wars dann . Ich bemühe mich mit schlechtem ÖV nach Seegräben und soll noch 15.- Chfr Eintritt abdrücken ? Macht für mich und meine Frau , ÖV und Eintritt 60.- Chfr . Da haben wir noch nicht mal im überteuerten Hofrestaurant etwas konsumiert . Schade , es sind nicht mehr Alle bei Juker's willkommen .
(Johann auf tagesanzeiger.ch)

Wenn man rechnet 10 Franken pro Person, dann noch die Bahnfahrt hin und zurück 32 Franken 2 Personen. dann noch was essen und noch Kürbisse kaufen. Dann sind wir bei über 100 Franken. ist schon ein bisschen viel würde ich sagen
(Manuela auf Facebook)

Wie oben erwähnt, erhalten wir weder den Erlös des Busses noch jenen des Parkplatzes. Und somit können wir auch den Preis nicht beeinflussen. Und ist es fair, uns die Anreise anzurechnen? Die müsste man doch sowieso auf sich nehmen?

Betreffend überteuerte Produkte… Nein, wir sind nicht günstig. Wir produzieren Obst, Gemüse, Getreide, Beeren in nachhaltiger Landwirtschaft, verarbeiten die Rohstoffe in unserer Hofmanufaktur, Küche und Bäckerei und verkaufen den Grossteil davon direkt. Ausserdem betreiben wir eine aufwändige Infrastruktur. Wir sind der Meinung, dass unsere Preise, für das was man bekommt, gerechtfertigt sind.

Und noch ein persönliches Zückerli

Vom früheren, überaus sympathischen Jucker-Idealismus ist leider nicht mehr viel zu spüren. Das zeigt sich auch daran, dass kein Jucker-Familienmitglied mehr mit den Medien spricht, sondern dass eine Marketingfrau vorgeschoben wird.
(Manu auf tagesanzeiger.ch)

Ja der Martin und der Beat, die haben halt noch anderes zu tun. z.B. mit ihrem Ferrari zu ihrer Yacht im Mittelmeer düsen oder mit dem goldenen Löffel die Hafersuppe schlürfen 😉

Und keine Sorge, ich werde nicht «vorgeschoben» - das ist mein Job und den mache ich sehr gerne!

Nadine kam von der Bank zum Bauernhof. Sie ist seit 2016 Marketing- und Kommunikationschefin bei Jucker Farm. Ihre Spezialität ist die digitale Kommunikation. Neben Ihrem Job reist sie leidenschaftlich gerne (Zum Portrait).

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