Das war die Kürbisausstellung unter Corona
Die letzten Figuren sind abgebaut, dieses Wochenende wurde der Schalter von «Kürbis» auf «Weihnachten» umgelegt. Auch wenn die Kürbisse im Verkauf den Winter hindurch noch erhältlich sind, ist der Herbst weg und der Winter da. Auf dem Bächlihof und dem Römerhof standen die Figuren dieses Jahr fast einen ganzen Monat länger.
Doch wie war sie eigentlich, die diesjährige Kürbisausstellung, die unter so besonderen Bedingungen stattgefunden hat?
Ziehen wir Bilanz…
Kürbisausstellung mit teurem Schutzkonzept
Die Entscheidung, die Kürbisausstellung trotz aller Unsicherheiten stattfinden zu lassen, wurde im Sommer getroffen. Und zwar aus einem einfachen Grund: Die Kürbisse waren gepflanzt und wären sowieso gewachsen. Sollten die einfach weggeschmissen werden? Nein. Ebenso waren die Figuren bei Künstler Pit Ruge bereits bestellt. Und: Die Kürbisausstellung hat den grossen Vorteil, ohnehin draussen stattzufinden.
Also ist man gestartet, natürlich mit einem Schutzkonzept. Praktisch von Anfang an galt die Maskenpflicht in Innenräumen, bald wurde sie auch auf Aussenräume ausgedehnt. Contact-Tracing bei Restaurant-Eintritt, später an jedem einzelnen Tisch. Sicherheitspersonal, dass die Einhaltung der Massnahmen kontrollierte. Desinfektionsmittelspender überall. Und ab Mitte Oktober die aufwändige Installation zur Zählung der Besucher auf dem Juckerhof.
Es war ein stetiger Seiltanz in der Hoffnung, dass unser Schutzkonzept auch wirklich funktioniert. Und das hat es scheinbar. Die Kantonspolizei regelmässig auf unsere Höfe beordert, die mit den vorgefundenen Umständen vorwiegend sehr zufrieden war. Auf kleinere Beanstandungen wurde jeweils umgehend reagiert und im Schutzkonzept sofort entsprechend angepasst.
Total ca. 20% weniger Gastronomieumsatz
Aber die Massnahmen haben gekostet. Eine genaue Aufstellung gibt es nicht, aber nur schon im Bereich Sicherheit und Verkehr fielen rund 100'000 Franken zusätzlich an. Zudem lag der Gastronomie-Umsatz auf den Erlebnishöfen in Seegräben und Jona rund 15% tiefer als im Vorjahr. Zusammen mit den zusätzlichen Ausgaben betragen die Einbussen rund 20%.
Das habe man in etwa so erwartet, sagt Reto Benker, Juckerhof-Chef und Leiter über alle Erlebnishöfe: «Insgesamt ist die Bilanz der «Corona-Saison» durchzogen und wir kamen mit einen blauen Auge davon. Im Bereich Events- & Seminare hatten wir die stärksten Umsatzeinbussen», sagt Benker. Positiv überrascht war man über die Geduld und das Verständnis der Gäste.
Gute Zahlen in den Läden
Bereiche, die von der Corona-Situation positiv betroffen waren, sind die Hofläden und der Online-Shop. Ebenso wie die Belieferung des Detailhandels. Bei den in den Hofläden und im Detailhandel verkauften Produkten konnten teilweise tolle Umsatzsteigerungen erzielt werden. Vor allem die Kürbissuppe im Glas und die Kürbis-Chips haben sich diese Saison besonders gut verkauft. Aber auch die Grillkürbisse liefen sehr gut. So konnte wenigstens ein Teil der Umsatzeinbussen wieder wettgemacht werden. Aber eben nur ein Teil.
Sehr positiv waren auch die Rückmeldungen auf die diesjährigen Kürbisfiguren. Der Taucher, die Qualle und die Arielle in Seegräben, sowie der Hai und Sponge Bob in Jona haben auf Social Media sehr viel Aufmerksamkeit erhalten. Den Leuten hat die Ausstellung dieses Jahr besonders gut gefallen.
Insgesamt ist die Kürbisausstellung den Umständen entsprechend gut über die Bühne gegangen.
Flucht nach vorne
Normalerweise käme jetzt das Geschäft mit den Weihnachtsfeiern. Aber auch das können wir uns heuer wohl «ans Bein streichen». Man versucht nun, das Beste draus zu machen und setzt voll auf den Verkauf von Geschenkkisten. Das Event-Team legt den Fokus nun stark auf den Verkauf von den beliebten «FeldTavolatas» - lehrreiche Outdoor-Events zum selber Anpacken mit besonderer Verpflegung, die ab Mai durchgeführt werden können. Für Firmen, die ihre Weihnachtsfeiern lieber in die warme Jahreszeit verlegen möchten, eine gute Idee. Denn die FeldTavolatas finden im Freien statt.
Weihnachts- und Wintermärkte
Zudem haben wir für die Erlebnishöfe nette Winterkonzepte entwickelt, in der Hoffnung, die Gäste noch etwas länger auf die Höfe zu locken. Und die sehen vielversprechend aus: Auf dem Juckerhof wurde ein kleines, charmantes Winterbeizli improvisiert, ergänzt mit einer grosszügigeren Strohburg als sonst. Auf dem Bächlihof wird ein regelrechter Winter- und Weihnachtsmarkt ins Leben gerufen mit allerlei Zusatzattraktionen wie Samichlaus und Eselreiten. Ausserdem wird der Schopf zu einem Raclette-Stübli umfunktioniert. Und auf dem Römerhof steht ein ganzer Wald aus Weihnachtsbäumen inklusive Engelsflügel-Photopoint und für Käsefans die beste Auswahl an Raclette- und Fonduekäse, die man sich vorstellen kann.
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