Adieu Chriesibäum
Kahlschlag auf dem Juckerhof! Die schönen Chriesibäume am See, in Richtung Pfäffikon werden gefällt. Schade, war ihr Blätterdach doch der ideale Schattenspender während heissen Sommertagen. Wieso müssen sie gefällt werden? Weil sie eben nur noch Blätter tragen und keine Kirschen mehr.
MEHR BLÄTTER ALS KIRSCHEN
Diese Kirschbäume sind so alt, dass sie praktisch keine Kirschen mehr produzieren, nur noch Blätter. Das ist nicht der Sinn der Sache.
«Ich erinnere mich noch, als sie gepflanzt wurden,» sagt Martin Jucker. «Ich war damals noch sehr klein.» An der Stelle, an der die Kirschbäume nun abgeholzt werden, wuchsen früher Erdbeeren. Die Chriesibäume wurden einfach dazwischen gepflanzt, da es ca. 8 Jahre geht, bis sie Ertrag abwerfen. Einige Jahre konnten also Erdbeeren unter Chriesibäumen gepflückt werden.
Erdbeeren gibt es schon länger nicht mehr in Seegräben. Das Klima in Rafz, wo wir den Spargelhof betreiben, ist viel besser geeignet für die sensiblen Pflanzen. Trotzdem haben die Erdbeeren ihre Spuren in Seegräben hinterlassen. Ueli Jucker hatte nämlich damals zu wenig Hände, um alle Erdbeeren zu ernten. Er öffnete kurzerhand die Felder für die Allgemeinheit und das Selberpflückkonzept, welches bis heute währt, war geboren.
GIBT’S JETZT KEINE CHRIESI MEHR?
Anstelle von Kirschbäumen werden an dieser Stelle nun Heidelbeersträucher gepflanzt. Die spenden zwar nicht mehr so schön Schatten, dafür geben sie umso mehr Beeren ab. Ausserdem eignen sich Heidelbeeren viel besser zum Selberpflücken. Die Beeren lassen sich einfach vom Strauch lösen und es ist viel ungefährlicher als mit einer Leiter die Kirschen vom Baumspitz zu pflücken.
Gibt es also keine Kirschbäume mehr auf dem Juckerhof? Doch natürlich. Denn vor einigen Jahren wurden bereits neue Reihen Kirschbäume gepflanzt, weil man ja damals schon wusste, dass die Alten irgendwann abgeholzt werden müssen. «Die neuen Kirschbäume wurden nicht mehr am gleich Ort gepflanzt. So kann unter anderem verhindert werden, dass Krankheiten von den alten auf die neuen Bäume übertragen werden,» erklärt Martin Jucker. «Ausserdem hatten wir so genügend Zeit, die neuen Bäume heranzuziehen und haben keine Ernteeinbusse an Kirschen.»
UND WAS PASSIERT MIT DEM HOLZ?
«Das Holz der Kirschbäume verhäckseln wir und geben es als Drainage (unterste Schicht im Topf, damit das Wasser besser abläuft) in die Heidelbeertöpfe in Jona und Seegräben,» erklärt Obstbauchef Stefan Bächli. Die alten Chriesibäume helfen also den jungen Heidelbeerpflanzen beim Wachsen.
Die Bäume werden gefällt und mit Hilfe von Kettensäge und Traktor zerkleinert. Mit einer Häckselmaschine werden die zerkleinerten Holzteile nochmals in ca. 8cm lange Stücke zerteilt. Das Häckseln ist zwar eine laute und aufwändige aber sehr sehenswerte Arbeit, wie wir im Video zeigen:
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