Jan – Schaltzentrale Ludwigsburg
Er ist in Ludwigsburg wohl das wichtigste Zahnrad, denn ohne ihn würde nichts passieren. Jan Hinner ist der jüngere Bruder von Stefan Hinner und ist jetzt im 7. Jahr Leiter über alle gastronomischen Belange in Ludwigsburg. Während 9 Monaten ist in Ludwigsburg im BlüBa Ausstellungsbetrieb. Angefangen mit der Frühlingsausstellung ab Ostern, dann die sommerliche Sandausstellung und dann die Kürbisausstellung. Während des Besuchs wollen die Gäste natürlich verpflegt sein, und die Koordination all dieser Verpflegungsorte obliegt Jan Hinner.
Jan hatte ursprünglich mal Industriekaufmann gelernt und war danach 20 Jahre lang in der Logistik tätig. Und zwar bei jener Firma, die die Jucker Farm auch schon mit Gartenmöbeln belieferte.
Als seine Vorgängerin die Kürbisausstellung verliess, um sich selbständig zu machen, fragte Stefan ihn, ob er der neue Gastro-Koordinator werden wolle. Jan’s Antwort war: «Ja gut, ich bin zwar kein Koch, aber beim Organisieren, da kann ich dir schon helfen». Seither ist er zusammen mit Alisa Käfer für die Koordination der rund 80 Mitarbeiter*innen zuständig, die während der Saison an den Ausstellungen tätig sind.
Hey Jan, was heisst das, Gastroleiter an der Kürbisausstellung zu sein?
Ich bin zuständig für die Planung der Gastronomiestände. Also was wird wo angeboten und wer arbeitet da. Hierzu gehört auch die Personalplanung der Cafeteria am Rosengarten. Ursprünglich wurde das als Café betrieben, heute bieten wir hier auch einfache Gerichte wie Schnitzelpommes, Chicken Nuggets, Spaghetti oder Maultaschen an. Dann gibt es noch mobilere Geschichten wie das Kürbispommes- und das Waffelzelt und dann noch die Kürbis-Gastronomie, die jedes Jahr wieder aufgebaut wird, in der man sich sitzend verpflegen kann. Hier kriegt man warme Menus wie Kürbis-Reispfanne, Kürbis-Käsespätzle, Maultaschen in der Kürbissuppe, und, und, und. Das genaue Angebot variiert von Woche zu Woche.
Dazu haben wir mehrere kleinere Stände mit Kürbisballs (eine Art Kroketten), Kürbiskernbrot und Pumpkin Pie. Zudem gibt es ein Kuchenzelt, in dem man Kaffe und Kuchen kriegt, einen ganz speziellen «Long Cake» aus Kürbis, und Kürbis- oder Zwiebel-Quiche – falls jemand mal keinen Kürbis mag 😉.
An Spitzentagen verpflegen wir im Blüba täglich bis zu 10-12'000 Gäste. Selber kochen tu ich nicht, ich bin mehr für die Personalplanung zuständig.
Was gefällt dir hier?
Das BlüBa ist einfach ein wunderschöner Arbeitsplatz, die Kürbisausstellung jedes Jahr so schön farbenfroh. Auch die Zusammenarbeit mit Stefan und Alisa ist gut. Natürlich läuft nicht immer alles rund, wie überall. Aber insgesamt macht einfach Spass, miteinander zu arbeiten.
Und es wird nie langweilig. Wir beginnen jedes Jahr mit einer grünen Wiese und bauen alles wieder neu auf, rekrutieren immer wieder neu.
Was gefällt dir nicht so?
Das was es so spannend macht, ist halt eben auch anstrengend. Immer wieder neu anzufangen. Dass alles provisorisch ist. Wir machen alles ad-hoc und provisorisch. Es darf nicht zu teuer werden, weil ja alles nur temporär ist. Manchmal fehlt mir hier etwas mehr Struktur und Regelmässigkeit.
Was mir besonders in der Hauptsaison im Herbst schwer zu schaffen macht, ist die Personalplanung. Ich kriege zu jeder Tages- und Nachtzeit Whatsapps von Mitarbeitenden. Das sind 80 Personen. Da bist du immer unter Strom. Du musst immer schauen, dass du genügend Leute hast. Wir arbeiten viel mit Studenten oder Schülern, die das als Aushifsjob machen. Da ist auch nicht viel Verbindlichkeit. Nur 8-9 Leute sind fix im Team dabei.
Es ist jedes Jahr schwierig, genügend Personal zu finden. Aber dieses Jahr ist es besonders schwierig.
Woran liegt das?
Ich glaub, die Leute haben keinen Bock mehr, in der Gastro zu arbeiten. Bezahlung ist auch nicht so toll. Momentan arbeiten halt viele Leute noch in den Impfzentren, da kriegen sie mehr als bei uns.
Aber wir schaffen es auch dieses Mal. Wir haben es noch immer hingekriegt. Dieses Jahr arbeitet meine grössere Tochter (17) im Waffelzelt, nächstes Jahr ist dann meine jüngere Tochter (14) auch mit dabei.
Was ist dein Lieblings-Kürbisgastro-Produkt?
Als Schwabe muss ich hier sagen, dass die Kürbis-Käsespätzle und die Kürbismaultaschen halt schon lecker sind.
Und was machst du in deiner Freizeit?
Ich bin bei den «alten Herren», im Fussball. Und im Winter fahr ich gerne Ski und fahr gerne in die Berge. Unsere Eltern haben uns einfach immer mitgenommen, da kann man im Winter nicht mehr anders.
Was für Zukunftsträume hast du?
Ich wünsch mir viel mehr Struktur im BlüBa! Es ist vieles etwas ZU spontan. Heute kam ein LKW, der hätte am Montag kommen sollen. Dem musste ich sagen: «Du musst jetzt halt selber abladen, ich hab grad ein Interview». Du musst jeden Tag da sein. Ich brauch mir gar keine Arbeit einzuplanen, die kommt von alleine, sobald du auf Platz bist. Und dann arbeitest du einfach ab.
Und privat?
Ich würd gern viel mehr reisen gehen mit meiner Frau. Das bleibt mit dem Job manchmal auch auf der Strecke. Dieses Jahr waren wir im Frühling in Griechenland. Das würd ich mir gern öfter rausnehmen, man wird ja auch nicht jünger.
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