Ein Bus für Seegräben
Die Seegräbnerinnen und Seegräbner haben JA gesagt. Ja zu einer nachhaltigen Lösung für das seit Jahren bestehende Verkehrsproblem in Seegräben. Hier auf dem FarmTicker haben wir bereits über mögliche Lösungsansätze geschrieben:
Doch nun hat die Gemeinde für einen Test-Busbetrieb gestimmt, was nicht nur aus ökologischer Sicht eine sinnvolle Lösung ist.
Die Fakten
- Der Busbetrieb wird während zwei Jahren getestet. Start ist im Jahr 2020.
- Während der Kürbissaison gilt wie bisher das Verkehrskonzept «Phase rot». Dann wird auch ein Shuttlebus fahren vom Aathal Seegräben, zur Entlastung.
- Der Bus wird von Mai bis Ende Oktober 2020 und 2021 im 30 Minuten Takt vom Bahnhof Uster bis Seegräben ohne Halt verkehren.
- Der Bus fährt jeweils .08 und 0.38 in Uster ab und ist innert rund 12 Minuten in Seegräben.
- Der zweijährige Testbetrieb kostet die Gemeinde Seegräben 85'000 Franken. Der ZVV beteiligt sich mit ebenfalls 85'000 und Jucker Farm mit 10'000 Franken. Der Anteil der Gemeinde wird primär aus den Einnahmen vom Gemeindeparkplatz bezahlt.
- Eine Umfrage zeigt: 50 Prozent sind Besucher der Juckerhofs und 50 Prozent Ausflügler, die ins Naherholungsgebiet Pfäffikersee möchten. Deshalb beteiligen sich sowohl Jucker Farm als auch der Kanton am Testbetrieb.
- Ist der Testbetrieb erfolgreich, wird der ZVV die vollen Kosten für den weiteren Busbetrieb übernehmen.
Eine echte Lösung?
Die grösste Sorge der Dorfbewohnerinnen und -bewohner ist, dass der Busbetrieb nur mehr Besucher ins Dorf locken wird, dass niemand auf ÖV umsteigen wird. Letzte Woche hat Jucker Farm eine Umfrage gestartet auf Facebook, Twitter und Instagram. Durchschnittlich 65 Prozent gaben an, dass sie bereit wären, mit dem Bus STATT mit dem Auto zum Juckerhof zu kommen. Ob das tatsächlich so ist, wird man sehen, nach dem Testbetrieb.
Das Problem ist primär die Kürbissaison, welche von August bis Ende Oktober tausende Besuchende nach Seegräben lockt. Seit Jahren macht Jucker Farm keinerlei Werbung mehr für den Hof in Seegräben oder die dort stattfindende Ausstellung. Ausserdem wurden jegliche Kürbisevents, wie z.B. die Schweizermeisterschaft im Kürbiswiegen oder die Kürbisregatta verlegt - auf den Bächlihof in Jona, respektive nach Deutschland, an die Kürbisausstellung in Ludwigsburg (DE). Werbemassnahmen für den Umstieg auf den Bus wird es jedoch geben, schliesslich hat Jucker Farm ein grosses Interesse daran, dass der Busbetrieb auch nach der zweijährigen Testphase weiterläuft.
Eine weitere Erleichterung soll der Gehweg vom Gemeindeparkplatz direkt zum Juckerhof bringen. Dieser ist Teil des Verkehrskonzepts. Als Konsequenz wird der Zwischenweg vom Parkplatz zur Dorfstrasse gesperrt, womit weniger Fussgänger dort entlang pilgern werden. Ausserdem führt Seegräben 2020 ein neues Parkleitsystem ein.
«Wir sind überzeugt, dass der Bus zusammen mit der Verlegung des Weges eine nachhaltige Lösung ist für das Dorf Seegräben,» sagt Martin Jucker. «Vor Jahren gab es bereits einen Bus von Wetzikon nach Seegräben, der von der Gemeinde finanziert wurde und auf Pendler ausgerichtet war. Durchschnittlich sass eine Person pro Fahrt in dem Bus. Doch nun wird das Projekt von uns, dem Kanton und der Gemeinde gemeinsam getragen, das ist erfolgsversprechender.» Wieso fährt der Bus nicht von Wetzikon aus? Man hat Wetzikon in Betracht gezogen, aber Uster ist mit der S14, S5, S15 und S9 sehr gut erschlossen. Ein Grossteil der Gäste kommt aus der Richtung Zürich und daher ist Uster besser gelegen. Ausserdem hat Wetzikon keine Kapazität für einen weiteren Bus.
Es wird sich zeigen, ob das Konzept erfolgreich ist. Wir sind sehr gespannt auf Mai 2020 und hoffen, dass viele unserer Gäste den Bus nutzen werden! Weitere Infos gibt es auch auf Züriost.ch:
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