Zu Jucker Farm
Wurzelspinat mit Wurzel
von Valérie

Wurzelspinat – der bessere Spinat

Der Spinat. Ein beliebtes und breit einsetzbares Gemüse. Ob abgepackt im Säckli oder tiefgekühlt - man kann fast alles damit machen. Suppen, Terrinen, Füllungen, oder als Begleiter zu den guten alten Fischstäbli ;-).

Einziger Nachteil: Nach der Ernte ist bald Schluss mit lustig. Denn die Blätter werden in aller Regel einzeln und fertig gerüstet in einen Plastikbeutel gepackt. «Der muss allerdings schnell gegessen oder verarbeitet werden», sagt Wurzelspinatfan Robert Courth.

Spinat mit Wurzel hält bis zu 2 Wochen

Der Produktionsleiter auf dem Spargelhof in Rafz hatte sich 2018 deshalb entschieden, Spinat auch als Wurzelspinat zu anzubauen. Der bekanntere Blattspinat werde jünger geschnitten und sei zwar etwas feiner in der Konsistenz. Aber – und das ist das markanteste Merkmal – beim Wurzelspinat trennt man die Blätter nicht vom Stiel, sondern schneidet den Spinat unterhalb des letzten Blatts von der Wurzel ab. «So bleibt er viel länger haltbar. Bei idealer Lagerung bleibt Wurzelspinat bis zu 2 Wochen frisch», erklärt Robert Courth. «Ideale Lagerung», das heisst, den Wurzelspinat in ein feuchtes Tuch eingewickelt im Kühlschrank zu behalten.

Wurzelspinat in Reihen

Der Saatdichte bei Wurzelspinat beträgt 1 Mio. Korn pro HA, beim Blattspinat sind es 3 Mio. Korn pro HA.

Feld von Wurzelspinat

Auf rund 30 Aren wurde von 2018 bis 2022 auf dem Spargelhof Rafz Wurzelspinat angebaut.

Wurzelspinat Pflanze

Spinat ist winterhart. Aber wenn er gefriert kann er - genau wie der Nüsslisalat - nicht mehr geerntet werden.

Wurzelspinat im Verkauf

Wurzelspinat in Büscheln im Offenverkauf auf dem Juckerhof. "Immer schön feuch halten", ist die Devise!

Spinat -  eines der populärsten Gemüse der Schweiz

Der Spinat gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), dazu gehören gemäss Wikipedia  auch der Mangold und die rote Rübe, sowie die Pseudo-Getreide Amaranth und Quinoa. Der Spinat ist ein Zuchtgewächs, eine Wildform von Spinat sei nicht bekannt. Vermutlich sei der Spinat erstmals in Südwestasien gezüchtet worden und dann via Spanien nach Mitteleuropa gelangt, heisst es da.

Dass er gesund ist, versteht sich wie von selbst. Allerdings sei der vermeintlich hohe Eisengehalt einem Kommafehler geschuldet, wie diverse Quellen aufgreifen. So oder so ist der Spinat ein weltweit populäres Gemüse.

China produziert rohe Mengen davon, nämlich über 90% der Welternte von 26,7 Millionen Tonnen. Innerhalb von Europa bauen Italien, Frankreich und Deutschland am meisten Spinat an. Auch in der Schweiz nimmt er im Anbau einen hohen Stellenwert ein. Auf rund 1000 Hektaren oder 10 km2 - etwa so gross wie die Gemeinde Fehraltorf ZH  – wird Spinat produziert. Damit ist er nach den Karotten das flächenmässig am zweitmeisten angebaute Gemüse der Schweiz. 14'600 Tonnen Spinat verarbeitet die Schweiz jährlich, nur ein Bruchteil des Spinats wird frisch verzehrt. Gemäss dem Verband der Schweizer Gemüse Produzenten lag der Pro-Kopf-Verbrauch der Schweizer 2017 nur bei ca. 450 Gramm.

Wann hat Spinat Saison?

Theoretisch könnte Spinat in der Schweiz immer Saison haben. Gemüse.ch definiert die Spinat-Saison allerdings von März bis November. Dies liege daran, dass für den Handel generell Blattspinat angebaut werde.

Bis 2022 haben wir auf dem Spargelhof Wurzelspinat angebaut, ab 2023 allerdings nicht mehr.

Valérie war Vollblutautorin des FarmTickers (bis Juni 2024) und immer zur Stelle wenn's "brennt". Sie mag schöne Texte und offene Worte. (Zum Portrait).

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