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Woher kommt der Valentinstag?
Der 14. Februar wird vielerorts als der romantischste Tag des Jahres angepriesen. Dann ist nämlich Valentinstag. Die Blumen- und Schokoladenindustrie hat kurz vorher besonders viel zu tun. Auch den Gastrobetrieben dürfte er nicht allzu schlecht tun. Aber habt ihr gewusst, dass die Legende um den heiligen Valentin eine eher rabiate Angelegenheit ist? Der 14. Februar soll nämlich der Tag sein, an dem Valentin den Kopf verloren hat - wortwörtlich.
Aber von Anfang an: Die Legende ist ein bisschen schwammig und man ist sich auch nicht ganz sicher, ob Valentin von Terni oder Valentin von Rom nun DER heilige Valentin ist, auf dem der heutige Valentinstag beruht. Es könnte auch sein, dass es sich dabei um die gleiche Person handelt.
Auf jeden Fall soll dieser Valentin im 3. Jahrhundert in Rom gelebt haben. Dort traute er Paare, denen das Heiraten vom damaligen Kaiser verboten wurde. Das kam beim Kaiser nicht besonders gut an. Er verurteilte Valentin kurzerhand zum Tode. Die Hinrichtung fiel auf den 14. Februar 269.
Aus dem Kalender gestrichen
In der katholischen Kirche wurde der heilige Valentin lange als Märtyrer gefeiert, dann allerdings aus dem Heiligenkalender gestrichen. Es gab schlicht zu wenige verlässliche Quellen über das Leben von Valentin. Allerdings kannten die Leute die Legende nun schon und so wurde der 14. Februar zum Tag der Liebenden.
Mit Blumen und anderen Überraschungen für den Lieblingsmenschen wurde der Valentinstag erstmals in Grossbritannien gefeiert. Von dort wanderte er nach Nordamerika aus und fand mit in Europa stationierten US-Soldaten im 2. Weltkrieg auch seinen Weg nach Mitteleuropa. Natürlich halfen Blumen- und Geschenkeindustrie dem Ganzen mit zeitlich geplanten Kampagnen ein bisschen auf die Sprünge.
Valentinstag, White Day, Nacht der Sieben …
Der Valentinstag schaffte es auch bis nach Asien, Südafrika und Lateinamerika. Da der Tag aber auf einer römischen Legende beruht, gibt es auch noch andere Tage der Liebenden. In China schenken sich Paare teils zwar auch am 14. Februar etwas, aber der traditionell chinesische Tag der Liebenden ist am siebten Tag des siebten Monats des chinesischen Mondkalenders. Das Fest wird darum auch als «die Nacht der Sieben» bezeichnet.
In Japan ist der Valentinstag für Frauen eine stressige Angelegenheit. Es ist nämlich der Tag, an dem sich viele von ihnen dazu verpflichtet fühlen, all ihren männlichen Kollegen (ja auch den Arbeitskollegen) Schokolade zu schenken. Am 14. März, dem White Day, sind dann die Männer an der Reihe. Von ihnen wird einen Monat nach dem Valentinstag erwartet, das Schenken zu erwidern. Auch in Südkorea schenken Frauen am 14. Februar etwas und Männer am 14. März. Ausserdem wird dort am 14. April zusätzlich der Black Day gefeiert. Er ist der Tag für alle, die am Valentinstag oder White Day leer ausgingen. Die Unbeschenkten gehen dann nämlich Nudeln mit schwarzer Sauce essen, um ihr Single-Dasein zu beklagen (oder je nachdem zu zelebrieren).
In einigen lateinamerikanischen Ländern wie Costa Rica, Mexiko und Puerto Rico ist der Valentinstag als «Día de los enamorados» (Tag der Liebenden) oder «Día del amor y la amistad» (Tag der Liebe und Freundschaft) bekannt. Wer möchte, zeigt an diesem Tag seine Wertschätzung für seine/ihre Mitmenschen. In Guatemala heisst der Valentinstag «Día del cariño», was so viel wie “Tag des Lieblings» heisst.
Rosen, Rosen, Rosen und Schoggi
Vor zwei Jahren berichtete «20 Minuten», dass Schweizer*innen Weltmeister*innen im Blumenkaufen seien. Von den rund 800 Millionen Franken, die hierzulande für Schnittblumen ausgegeben werden, kommen 40 Millionen alleine am Valentinstag zustande - das sind rund 5% von den Jahresausgaben. Spitzenreiterin am Valentinstag ist die rote Rose. Wie es im Beitrag heisst, werden davon am 14. Februar schweizweit rund 4 Millionen Stück verkauft.
Auch Schokolade ist als Valentinstagsgeschenk sehr beliebt. Die Tradition, Blumen zu schenken, soll wieder zurück auf den heiligen Valentin fallen. Er soll den frisch getrauten Paaren nämlich Blumen aus seinem eigenen Garten geschenkt haben - als kleine Geste für einen guten Start ins Eheleben. Warum’s für viele Schoggi als Geschenk gibt, ist schwer zu sagen. Vermutlich war es schlicht ein geschickter Marketing-Schachzug eines britischen Schokoladenherstellers.
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