Zu Jucker Farm
Apfelernte Jona
von Nadine

Wenn die Äpfel lächeln

2018 ist ein gutes Apfeljahr – zumindest was die Ernte betrifft. Denn bis anfangs September herrschte Apfelknappheit. Im Frühling 2017 froren beim grossen Frost ein Grossteil der Apfelblüten ab, die Auswirkungen spürte man bis tief in den Sommer hinein – keine frischen Schweizer Äpfel weit und breit. Das ändert sich heuer (wir berichteten: «Apfelschwemme»).

Apfelernte auf dem Bächlihof

Stefan Bächli, der Obstbauchef von Jucker Farm und Inhaber des Joner Bächlihofs, ist sehr zufrieden mit dem Ernteverlauf. Er und sein Team ernten aktuell fleissig. Der Hof der Familie Bächli ist bekannt für den Apfelanbau, schon seit Generationen wachsen auf dem Gelände Hunderte Apfelbäume. Von seinem Vater Werner hat Stefan auch gelernt, wie man erkennt, ob ein Apfel reif ist: «Mein Vater meinte immer, dass wenn einem die Äpfel anlächeln am Baum, dann sind sie reif.» Dass das für einen Laien nicht ganz einfach ist, ist verständlich. Übung macht den Meister, auch hier.

Im Video erklärt Stefan, wie die Apfelernte auf dem Bächlihof abläuft:

Mostobst

Wie im Video erklärt, werden die Äpfel direkt auf dem Feld sortiert. Nur 1.Klasse-Ware kommt in die Hofläden. Das heisst: Schöne runde Form, gute Farbe (bei der Sorte Gala gilt z.B. so viel rot wie möglich), keine Verletzungen, keine Würmer, der Stiel ist ganz…

Alle anderen Äpfel kommen ins Mostobst. «Die wüsten Äpfel mit Dellen oder Verletzungen sind immer noch gut genug für unseren ÖpfelMoscht. Nur die Faulen kommen nicht rein, die sortieren wir aus,» erklärt Stefan Bächli. Doch wieso faulen die einen Äpfel und die anderen nicht? Das liegt an den Schädlingen, welche die Haut des Apfels, die wie ein Schutzschild wirkt, beschädigen und somit der Fäule die Tore öffnen.

Apfelernte

Apfelernte ist eine schöne Arbeit, man braucht aber ein gutes Auge für die reifen Früchte.

Nur 1. Klasse kommt in den Hofladen.

Vorsichtig wird der Erntekorb entleert...

Schädling oder Nützling?

Die dutzenden Spinnen, die in den Bäumen hängen (Apfelernten ist nichts für Leute mit Spinnenphobie) sind Nützlinge. Die fangen Fliegen und andere Schädlinge ein. Schädlicher sind die «Apfelwickler» (Bericht Juni 2017 «In die Falle gegangen»). Diese paaren sich auf dem Apfel und legen einen Wurm darauf ab, welcher sich ins Kerngehäuse vorfrisst.

Apfelernte Apfelwicklertest
Werner Bächli testet hier, ob der Apfelwickler bis zum Kerngehäuse vorgestossen ist.

Auch Vögel sind Schädlinge. Gerade wenn es so heiss und trocken ist wie in diesem Sommer, haben die Vögel zu wenig zu Essen und vergreifen sich an den Äpfeln. Dort wo sie den Apfel anpicken, entsteht ein Loch – ideales Nährfeld für Bakterien usw. Davon sind z.B. die Wespen Nutzniesserinnen – sie fressen dort weiter, wo die Vögel aufgehört haben. Denn ohne Hilfe kämen sie nicht durch die Apfelhaut hindurch. Auch Hagel ist ein Problem – dieses Jahr haben die Hagelnetze gut gehalten, nur ganz am Anfang und Ende der Apfelreihen sieht man einige kleinere Schäden von dem Hagelgewitter im Sommer, welches den Sandfiguren schwer zugesetzt hat.

Nadine kam von der Bank zum Bauernhof. Sie ist seit 2016 Marketing- und Kommunikationschefin bei Jucker Farm. Ihre Spezialität ist die digitale Kommunikation. Neben Ihrem Job reist sie leidenschaftlich gerne (Zum Portrait).

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