Wasser für alle Fälle
Die Sommer werden heisser, lange Trockenphasen zur Normalität. Extreme Wetterlagen nehmen zu. Dies ist einer der Gründe, warum wir uns mit der regenerativen Landwirtschaft auf den Aufbau einer gesunden und widerstandsfähigen Produktionsgrundlage konzentrieren.
Ein weiterer Puzzlestein, um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist unser Bewässerungsteich, den wir vorausschauenderweise bereits 2013 erstellt haben. Hinter der HofBäckerei und dem Hofladen sammelt er seither wertvolles Regenwasser zur Bewässerung unserer Obstanlagen auf dem Juckerhof in Seegräben.
Insbesondere für die Bewässerung unserer Heidelbeeren ist das Regenwasser gut geeignet, denn mit einem PH-Wert von rund 5.6 ist es eher sauer, was sie gerne mögen. Mittlerweile sind wir aber nicht mehr wählerisch und einfach dankbar, das Wasser auch für andere Kulturen in petto zu haben. Denn dass es über mehrere Wochen bei heissen Temperaturen nicht mehr geregnet hat, ist in den letzten Jahren häufig vorgekommen.
3 Millionen Liter
Der Bewässerungsteich fasst bis zu 3'000 m3 Wasser. Das sind 3 Millionen Liter, wenn er voll ist. Sein Bau dauerte rund 8 Wochen, die Aushuberde wurde zur Erstellung der Teichwände eingesetzt. Das rund 20 x 30 Meter und 4 Meter tiefe Becken ist mit einer Folie ausgekleidet. Darüber wurden spezielle Netze gelegt, welche es Kleinlebewesen ermöglichen sollen, daran hochzuklettern, falls sie reinfallen.
Mittlerweile haben sich Frösche im Teich angesiedelt, die sich pudelwohl fühlen und sich im Frühling – besonders in der Paarungszeit – lautstark bemerkbar machen. Auch Stockenten kommen auf der Durchreise manchmal vorbei.
Wertvolles Reservoir
Das Wasser des Bewässerungsteichs hat uns schon einige Male über Trockenzeiten hinweggeholfen. Je nachdem, wie ausgeprägt die Trockenphasen sind und wie viele Kulturen bewässert werden müssen, kann er uns über mehrere Wochen hinweg Wasser liefern.
Es ist aber auch schon vorgekommen, dass der Teich leer wurde und wir Wasser aus dem Pfäffikersee zur Bewässerung entnehmen mussten. Das war in den letzten 4 Jahren 3x der Fall.
Am liebsten hätte unser Obstbauteam aber gleich einen zweiten Teich – dann wären wir in Seegräben auf der sicheren Seite, um unsere Kulturen über die zunehmend langen Trockenphasen hinwegretten zu können.
Lu
Schade, dass ihr den Teich eckig und mit so steilen Seiten gebaut habt. So fällt er als Lebensraum für viele Tierarten weg, die Wasserqualität leidet und er sieht auch nicht schön aus. Ich empfehle sehr, mal "Wüste oder Paradies" von Sepp Holzer zu lesen, bevor es an den nächsten Teich geht.
Valérie Sauter
Liebe/r Lu. Mag sein, dass man das schöner hätte gestalten können. Allerdings ist der Teich nicht in einem öffentlichen Bereich des Juckerhofs, sondern dient wirklich primär als Zwischenspeicher für Wasser. In sehr trockenen Zeiten kann es sein, dass der Teich praktisch ganz leer wird. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern es erstrebenswert wäre, unter diesen Umständen ein Habitat aufzubauen oder zu forcieren. Was man auf den Fotos im Artikel nicht sieht: Es gibt eine schwimmende "Biodiversitätsinsel" im Teich, sowie Netze an den Rändern, an denen Tiere aus dem Teich herauskriechen können.