Was tun gegen Wetterextreme?
Anfang März hatten wir Muffensausen. 2 Monate lang hatte es kaum geschneit oder geregnet, die Niederschlagsmengen lagen weit unter dem Schnitt. Im Blick wurde ein Hydrologe zitiert, der für Mai und Juni dieses Jahr einen Wassermangel vorausgesagt hatte (blick.ch).
Dieser ist nun aber doch nicht eintreten – zumindest nicht auf der Alpennordseite - da hat es inzwischen derart viel geregnet, dass wir mittlerweile gut versorgt sind. Andernorts haben die extremen Niederschläge gar zu Problemen geführt. Wir kippten diesen Frühling von einem Extrem ins andere.
Humus gegen Wetterextreme
Längerfristig ist damit zu rechnen, dass sich in Zukunft angespannte Wetterlagen häufen werden – sei es wegen übermässiger Trockenheit – oder wegen zu viel Wasser. Die klimatischen Bedingungen werden extremer und unausgeglichener. So oder so: Als Obstbauern sind wir gezwungen, uns zu diesen Herausforderungen Gedanken zu machen und uns darauf vorzubereiten. Doch wie?
Die Antwort lautet: Wir schauen dem Boden gut. Was heisst das?
Der Boden ist wie ein grosser Schwamm, der gefüllt werden will. Unser Bewässerungsteich in Seegräben ist zwar mittlerweile voll. Aber noch wichtiger ist das, was in den Tiefen des Bodens gespeichert ist. Der Boden hat ein Gedächtnis. Und die Wasserspeichermenge eines Bodens – auch um kurzfristig viel Niederschlag abfangen zu können - hängt massgeblich von seinem Humusgehalt ab.
«Wir sind mit Hochdruck dabei, unsere Böden aufzubauen. Dies tun wir mit verschiedenen Techniken der regenerativen Landwirtschaft», sagt Martin Jucker.
Ziel: Den Boden zum Schwamm machen
«Wir schauen, dass der Boden gut durchwachsen ist mit verschiedenen Wurzelstrukturen, dass der Boden immer bedeckt ist mit lebendigen Pflanzen und Pflanzenreste stehengelassen werden. Das zahlt schlussendlich alles ein in die Resilienz des Bodens.»
Schwammaufbau, also. Je mehr Leben im Boden steckt, desto mehr kleine Hohlräume, um Wasser zu speichern. Je mehr lebende Pflanzen den Boden bedecken, desto kühler der Boden, desto weniger Wasser verlässt den Boden. Lebendige Pflanzen speichern ebenfalls Wasser.
Das ist etwas, was wir jetzt tun können, um uns auf die verschärften klimatischen Bedingungen der Zukunft einzustellen: Den Boden widerstandsfähiger machen. Das ist eines der regenerativen Prinzipien – auf die wir hier auf FarmTicker bald genauer eingehen werden.
Mehr dazu:
Jucker Farm wird regenerativ
Was ist regenerative Landwirtschaft?
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