Unterschied zwischen Stroh und Heu
,Was für Bauern eh klar sein dürfte, ist für die eine oder andere Nase, die nicht auf dem Bauernhof aufgewachsen ist, gar nicht so selbstverständlich. Deshalb erklären wir hier mal ganz einfach den Unterschied zwischen Stroh und Heu:
Stroh = Getreide = Gelb
Machen wir’s kurz: Stroh sind die getrockneten Pflanzenreste, die nach der Ernte von Getreide (Weizen, Gerste, Dinkel, Roggen, Hafer etc.) übrigbleiben. Heute werden diese Pflanzenreste nach dem Dreschen zu Strohballen geformt und danach eingelagert.
Stroh wird in der Tierhaltung als Einstreu in Ställen oder Liegeflächen verwendet oder im Pflanzenbau als Barriere für Feuchtigkeit und Unkräuter. Es kann aber auch verfüttert werden, wenn der Anteil an der Gesamtnahrung nicht zu gross ist.
Und bei uns auf den Höfen ist das Stroh natürlich auch im Erlebnisbereich wichtig, für unsere Strohhüpfburgen 😉.
Heu = Gras = Grün
Heu ist dagegen einfach abgemähtes und getrocknetes Gras. Während das Stroh beim Abschnitt schon weitgehend trocken ist, bleibt das Gras noch einige Tage auf der Wiese liegen, um komplett auszutrocknen. Hierbei wird es mehrmals gewendet, damit keine feuchten Stellen mehr bleiben. Denn diese würden anfangen zu schimmeln. Der Trockensubstanzgehalt bei Heu muss mindestens 60% betragen.
Während Stroh vorwiegend als Einstreu verwendet wird, ist Heu vorwiegend Futter für allerlei domestizierte Tiere. So wie für uns Menschen das Brot oder das Müesli zum Zmorge.
Mit der Heugabel darf man übrigens sowohl Heu als auch Stroh transportieren und ausbringen. Mit der Mistgabel macht man das besser nicht. Warum, kannst du hier nachlesen.
Und dann gibt es noch...
Silage = vergorenes Heu
Das «Sauerkraut» der Kühe ist die sogenannte Silage. Ihr habt sicher schon mal beobachtet, wie Heuballen dicht mit Plastik umwickelt werden. Das tut man, um Grünfuttermittel wie Gras, aber auch Mais oder anderes Getreide luftdicht abzuschliessen und durch eine Milchsäuregärung haltbar zu machen. Silage bietet Kühen durch den Winter proteinreiches Futter.
Die Milchsäurebakterien wandeln den Zucker in Säuren (vor allem Milchsäure) um und der pH-Wert fällt auf typischerweise 4,0–4,5 ab. Gärschädliche Bakterien und Pilze werden dadurch am Wachstum gehindert.
Bei der Silage darf der Trockensubstanzgehalt mit 35% etwas tiefer sein, das heisst das Ausgangsprodukt ist etwas feuchter.
So. Das war's. Noch Fragen? 😉
nessi
Herzlichsten Dank für die ausgezeichnete Erklärung und Bebilderung.
Valérie Sauter
Bitte gerne, wir sind froh, dass wir helfen konnten ;-)
Katrin Nesemann
Danke - jetzt weiss ich endlich mal, was "Silage" ist :-)