Spargel für den Laufsteg
Es gibt grüne und weisse Spargeln. Die kennt jeder. Und dann gibt es noch Spargelsorten, die sind so schön, dass man sie gerne unter Scheinwerferlicht über den Laufsteg schicken würde. Schlank und lang sind sie alleweil ;-). Wir stellen sie hier vor.
Violetta
Violetta ist – wie der Name schon sagt – von violetter Farbe. Dieser Spargel dürfte dem einen oder anderen bereits bekannt sein, taucht er doch seit 2-3 Jahren auch in den Regalen der grossen Detailhändler auf. Auch in den Jucker-Hofläden in Rafz, Seegräben und Jona sind sie aktuell anzutreffen.
Violetta soll roh besonders gut schmecken, für in den Salat oder als Ergänzung im Rohkost-Apéro. Natürlich können auch alle anderen Spargeln grundsätzlich roh gegessen werden, aber Violetta ist eben besonders schön und enthält keine Bitterstoffe. Ausserdem verliert er beim Kochen seine kräftige Farbe, weshalb man ihm das lieber nicht antun möchte. Geschält wird er höchstens im unteren Drittel.
«...die bei ihrem Anblick vor Erstaunen eingeatmete Luft verbleibt vor Ehrfurcht im unteren Lungenflügel»
Ode an die anthocyanefreie Grünspargel
Violetta wächst genau wie ein Grünspargel am Tageslicht, nur dass er sich beim Austritt an die frische Luft eben violett statt grün verfärbt. Es ist also nicht einfach ein grüner Spargel, der zu lange an der Sonne war, sondern eine spezielle Züchtung.
Die «schöne Grüne»
Sie ist von einer derart ätherischen Schönheit, dass man sich kaum traut, sie anzufassen. Als hätte der liebe Gott die optische Perfektion in Form einer Spargelstange geschaffen. Von dem zarten Grün der Zürcher Oberländer Wiesen, mit feinen Kopfblättchen in noch zarterem Grün – die bei ihrem Anblick vor Erstaunen eingeatmete Luft verbleibt vor Ehrfurcht im unteren Lungenflügel.
Die «schöne Grüne» - nennen wir sie jetzt einfach mal so - wird im Fachjargon etwas umständlich als «Anthocyane freie Grünspargel» bezeichnet. Anthocyane sind jene Bitterstoffe, die in den gängigen Spargelsorten enthalten sind. Die «schöne Grüne» soll eben keine davon enthalten. Sie soll etwas feiner im Geschmack sein und vielleicht bei jenen Leuten gut ankommen, die sonst mit dem typischen Spargelgeschmack nicht so warm werden. Sie ist ausserdem feiner im Biss und muss nicht geschält werden.
Erst mal ein Test
Beide Sorten gibt es allerdings schon seit Jahren. Nur hatten sie bisher den Charakter eines Nischenprodukts. Auf dem Spargelhof in Rafz tastet man sich vorsichtig an die beiden Sorten ran und hat nun erste kleine Flächen davon angebaut. Wollen die Leute das überhaupt kaufen?
Im Sortiment der Jucker Farm Hofläden sind sie heuer enthalten, allerdings sind die ersten Spargelstangen aus eigenem Hause bereits verkauft. Die Violetta und «schönen Grünen», die sich aktuell in den Hofläden finden, haben die Rafzer einem befreundeten Betrieb in Guntalingen bei Stammheim abgekauft und verkaufen sie nun in den Hofläden. Sozusagen als Test für eine dauerhafte Sortimentserweiterung. Sollten diese beiden neuen Sorten guten Absatz finden, könne man sich vorstellen, künftig auch grössere Flächen davon anzubauen.
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