So wachsen Spargeln
Die ersten Spargeln gibt es in der Schweiz irgendwann zwischen Ende März und Mitte bis Ende April. Je nachdem, wie häufig sich die Sonne im Februar und März zeigt. Wer Spargeln ernten will, kann mit dem Pflanzen aber nicht erst im Februar starten. Es ist ziemlich viel Planung und Vorarbeit nötig. Erst nach 2 Jahren kann man die Stangen ernten. Zuvor muss die Spargelpflanze wachsen und Energie sammeln.
Spargeln Setzen im Frühsommer
Auch wenn Spargelpflanzen aus Samen wachsen, beziehen die meisten Betriebe keine Spargelsamen, sondern Wurzeln oder Setzlinge. Diese kommen von spezialisierten Zuchtbetrieben. Im Frühsommer kommen die Spargelsetzlinge in die Erde. Spargelpflanzen haben am liebsten einen sandig-lehmigen Boden. Es ist sehr wichtig, dass die Setzlinge in einer geraden Linie gepflanzt werden. Denn später müssen die Spargeldämme über ihnen gezogen werden. Wenn da etwas scheps ist, wachsen die Spargeln neben den Dämmen aus der Erde.
Spargeldämme fräsen
Für den weissen Spargel oder Bleichspargel müssen zuerst Spargeldämme her. Würde der weisse Spargel über der Erde wachsen, wird er auch grün (Der Unterschied zwischen weissem und grünem Spargel). Bei uns werden die Dämme im Februar mit einer speziell dafür hergestellten Maschine gefräst. Eine Arbeit, die sehr viel Präzision erfordert. Beim Mulchen im Herbst bleiben über dem Boden ca. 5 cm lange Stängel stehen. So wissen wir beim Dämmeziehen, wo sich die Spargelreihen befinden. Es gibt aber auch GPS-Systeme, die dabei helfen. Über die Spargeldämme kommen dann noch Folien, um die Wärme der Sonne möglichst schnell in den Damm zu bringen und auch dort zu halten. Denn je wärmer die Temperatur im Damm, desto früher kann man die ersten Spargeln ernten.
Auf erste Spargeln warten und Messen
Dann heisst es warten auf den Spargelstart. Viel Sonne ist für eine frühe Spargelsaison am wichtigsten. Ab Mitte Februar messen wir regelmässig mit einem Sensor die Temperatur in den Spargeldämmen. Um den Start der Spargelsaison zu bestimmen, gibt es sogar eine Formel: Wenn die Temperatursumme 500 Stunden erreicht, geht die Spargelsaison los. Hier erklären wir das Ganze genauer.
Spargelernte!
Das Ernten von grünem Spargel ist um einiges einfacher als die Bleichspargelernte. Der grüne Spargel wird einfach oberhalb des Bodens abgeschnitten. Beim weissen Spargel ist hingegen viel Fingerspitzengefühl gefragt. Unsere geübten Erntehelfer*innen graben die Spitzen der Spargeln aus. Dann führen sie das Spargelmesser vorsichtig entlang der Spargelstange unter die Erde und schneiden die Spargelstange ab. Das ist sehr aufwändig und mitunter ein Grund, warum Spargeln ein teures Gemüse sind.
Nach der Spargelernte
Ab dem 24. Juni - dem Johannistag - werden keine Spargeln mehr geerntet. Dann lässt man der Pflanze Zeit, um neue Kraft zu tanken. Sie bildet über den Sommer das sogenannte Spargelkraut. Diese Stauden können bis zu 2 Meter hoch werden und bilden Blüten. An bestäubten weiblichen Pflanzen entstehen rote Beeren - Achtung! von denen gibt's Bauchweh. Allerdings werden für den Spargelanbau meist männliche Pflanzen verwendet. Weil das Wachsen von Beeren die Pflanze viel Energie kostet, bilden weibliche Spargelpflanzen weniger Sprossen – also das, was wir allgemein als Spargeln bezeichnen und bei uns im Kochtopf landet.
Das Spargelkraut wird dann im Herbst mit dem Mulchgerät abgeschnitten und zerkleinert. Dann geht der Spargelzyklus wieder von vorne los. Eine Spargelpflanze bleibt bis zu 10 Jahre lang auf dem Feld. Man kann also bis zu 8-mal ernten. Dann muss man neue Setzlinge auf einem anderen Feld pflanzen.
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