Nachhaltigkeit in der Kommunikation
In den letzten Jahren haben wir beim Einkauf der Lebensmittel konsequent darauf geachtet, dass sie von möglichst nahe kommen, oder sogar selber produziert werden. Sei es bei Produkten in den Hofläden oder zur Weiterverarbeitung in unseren HofRestaurants.
Und wir aus der Kommunikation haben den Latz ja immer grausam weit offen, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Aber hoppla: Letzten Sommer haben wir dann mal vor der eigenen Haustüre gekehrt und sind plötzlich ganz still geworden:
Die Postkarten, unsere vierteljährlich erscheinende FarmTicker Printausgabe und weitere Drucksachen hatten wir bis anhin in Deutschland online bestellt, weil sie so günstig waren. Und wie viele Alu-Dibond-Tafeln haben wir schon produziert, die dann nach 1-2 Jahren schon wieder ausgedient hatten?
«Wir aus der Kommunikation haben den Latz ja immer grausamm weit offen, wenn es um Nachhaltigkeit geht»
Wir hatten unsere Hausaufgaben nicht gemacht.
Aber nun soll sich das ändern. Unseren Kunden ist es wichtig, nachhaltig einzukaufen und sie nehmen dafür auch höhere Preise in Kauf. Dann sollten wir auch in der Kommunikation konsequent nachhaltig einkaufen.
Sprich: Nicht zu viel, möglichst lokal und möglichst ökologisch.
Mehr Fokus statt Hokus-Pokus
Ab diesem Jahr sollen möglichst alle Druck- und Verpackungspartner aus der Schweiz stammen. Das bedeutet allerdings, dass wir fast doppelt so hohe Druckkosten in Kauf nehmen müssen und das obwohl bereits im letzten Jahr neu einige Schweizer Partner dazu kamen. Zur Illustration: Für 10'000 Postkarten beim deutschen Online-Drucker haben wir rund 655 Franken bezahlt, für 10'000 Postkarten bezahlen wir in der Schweiz nun 981 Franken.
Um das zumindest teilweise zu kompensieren – unser Budget ist ja nicht unbegrenzt – haben wir beschlossen, einfach weniger Drucksachen zu bestellen. Zum Beispiel bei den Postkarten. Dafür wollen wir da besser auswählen und im richtigen Moment platzieren. Zur Veranschaulichung: Das Postkartensortiment umfasste Ende 2020 68 verschiedene Motive. Rund die Hälfte davon waren Rezepte. Ab Anfang diesen Jahres sollen es nur noch 39 Motive sein, inklusive Rezepte.
«Ein massgeblicher Vorteil ist der nahe Bezug zu den Lieferanten.»
Stephanie Pfister, Verantwortliche Drucksachen
Was schon gut ist
Beim Einkauf von Verpackungsmaterialien setzen wir schon länger auf Schweizer Firmen. Für die Geschenkset-Kartons, Beerenschälchen, Displayboxen und Etiketten usw. arbeiten wir seit Jahren gut mit regionalen Firmen zusammen. Und wo möglich, setzen wir auf natürliche Materialien wie Karton, Glas oder Holz und vermeiden Plastik, wo es geht.
«Ein massgeblicher Vorteil ist der nahe Bezug zu den Lieferanten. Bei Fehlern kann rasch und individuell reagiert werden. Materialmuster werden zeitnah geliefert. Zudem unterstützen wir so die Schweizer Wirtschaft. Das finden wir gerade in Covid-19-Zeiten wichtig», sagt Stephanie Pfister, die seit einem guten Jahr für die Drucksachen verantwortlich ist. Ein Nachteil sei aber schon, dass im kleinen Schweizer Markt nicht immer alle Materialien verfügbar seien. Und die tieferen Preise im Ausland seien halt schon verlockend.
Noch ein Pluspunkt: Wir setzen in der Kommunikation seit einigen Jahren stark auf digitale Kommunikation. Also statt umfangreicher Imagebroschüren haben wir lieber eine gute Website und kümmern uns engagiert um unsere Social Media Auftritte.
Was noch nicht geht
Trotzdem gibt es in der Kommunikation nach wie vor Baustellen. Also Beispiele, bei denen wir (noch) nicht in der Schweiz beziehen. So sind beispielsweise die schwarzen «Kreidetafeln», die wir so oft für die Beschriftung auf den Höfen verwenden, immer noch aus Deutschland. «Das packen wir als nächstes an», stellt Stephanie Pfister in Aussicht.
Abgesehen davon wissen wir nicht bei allen Partnern, woher diese ihre Rohstoffe beziehen und unter welchen Bedingungen die Produkte hergestellt werden. Also genau das, worauf vor ein paar Monaten die Konzernverantwortungsinitiative abgezielt hat. Gerade beim Glas sei das manchmal «tricky», meint Nik Fehlmann von der HofManufaktur: «Die Glasproduktion ist auf ganz Europa verteilt und wir erhalten von unserem Schweizer Lieferanten, was gerade verfügbar ist. In der Schweiz gibt es gerade mal noch ein Werk».
Die Frage, woher unsere Lieferanten die Rohstoffe beziehen, wäre auf jeden Fall auch mal einen Artikel wert. Wir bleiben dran.
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