Mystisches Gemüse
Neben vielen Erdbeeren, Himbeeren und Kräutern läuft die Knoblauch-Ernte bei uns in Rafz auf Hochtouren. Hinter diesem spannenden Gemüse steckt mehr drin, als manch einer vermuten mag. Schon die Ägyptischen Sklaven legten die Arbeit konsequent nieder und traten in einen Ausstand, wenn die tägliche Portion an Knobli nicht geliefert wurde.
Von unserem Spargelhof in Rafz gibt es jeweils ab April frischen Knoblauch. Ab Anfang Juni bis Ende August dann den Getrockneten.
„Chobli“ (Schweiz) auch bekannt unter: „Stinkende Rose“ (alte Griechen), „Knoblecht“ (St.Gallen), „Knoblich“ (Aargau), „Gartenknoblauch“ (Nordfranken) oder auch „Chlofalauh“ (Mittelalter).
GESCHICHTE
Knoblauch war schon im Altertum als Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Ägyptische Sklaven benutzten ihn als Stärkungsmittel und um Läuse und Darmparasiten zu vertreiben.
Römer und Griechen wussten ebenfalls um die Heilmöglichkeiten der Pflanze.
Im Talmud (der Talmud ist eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums) wird sein stetiger Genuss empfohlen, denn die Pflanze sättige den Körper, gebe dem Geist Klarheit, stärke die Manneskraft und vertreibe Parasiten aus dem Darm. Der Chnobli blieb auch im Mittelalter wichtig, wo etwa Bisswunden (von Hunden, Schlangen usw.), Haarausfall, Zahnschmerzen, Hautausschläge, Lungenleiden oder Menstruationsstörungen damit behandelt wurden. Im Spätmittelalter wurde der Knoblauch, der ganz allgemein als entgiftend galt, sogar gegen die Pest angewandt.
HERKUNFT
Knoblauch ist eine Kulturpflanze und gelangte aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens über das Mittelmeer nach Europa, der Wild-Typ gilt als ausgestorben.
Wissenswertes über Knoblauch
Der Genuss von Knoblauch führt in der Regel dazu, dass im Atem hinterher ein charakteristischer Geruch wahrnehmbar ist, der von manchen Menschen als unangenehm empfunden wird. Gute Mittel gegen den Geruch sind Milch, Chlorophyll (z.B. aus Petersilie) oder Ingwer. Allerdings kann der Geruch generell nicht vollständig neutralisiert werden, da die Geruchsstoffe teilweise auch über die Haut abgegeben werden.
GESCHMACK
Knoblauch liefert ein einzigartiges Aroma und nebenbei auch jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Roher Knoblauch schmeckt grundsätzlich schärfer und kräftiger als der Gelagerte.
ZUBEREITUNG
Bei der Zubereitung von frischem und getrocknetem Knobli gibt es Unterschiede.
Die Schale vom frischen Knobli ist noch zart und elastisch und muss deshalb nicht unbedingt entfernt werden. Man kann die Knolle einfach in etwas dickeren Scheiben schneiden und mitgaren oder -braten. Der frische Knoblauch karamellisiert dann leicht und bekommt einen feinen süsslichen Geschmack. Beim frischen Chnobli kann alles verwendet werden, auch der Stängel, wie bei den Frühlingszwiebeln. Beim Kochen mit getrocknetem Knoblauch, sollte man zwischen folgenden drei Varianten wählen:
- Die Knoblauchzehe im Ganzen in der Schale mit garen (z.B. bei Schweinebraten) und dann später aus der Schale lösen.
- Die Zehe leicht mit einem Messerrücken andrücken und dann mitbraten.
- Die Zehe schälen und komplett von der Haut befreien; dann mit einem Messer in Scheiben oder kleine Würfel schneiden und mitbraten oder dünsten.
ABERGLAUBE
Knoblauch wurde zum Schutz vor ansteckenden Krankheiten als Talisman getragen und als Abwehrmittel gegen Dämonen, Geister und Vampire benutzt. In der Magie spielte Knobli als Schutzmittel gegen Verhexung und der Abwehr gegen den "bösen Blick" eine Rolle.
Rezeptideen
Frischer Knoblauch passt grundsätzlich zu allen Speisen, bei denen man auch Frühlingszwiebeln oder den bekannteren getrockneten Knoblauch verwenden würde. Für #FeldFood verwenden wir ihn häufig:
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