Die Jucker-Saga – Teil 8
Die Familie wuchs und wuchs. Auf den Tag genau 14 Jahre nach dem ersten Jucker-Kind wurde am 12. Februar 1954 der jüngste Jucker-Sohn geboren. 8 Kinder waren es jetzt. Walter Jucker schreibt über seine Familie: «Unsere grosse Kinderschar bereitete uns nebst kleinen Sorgen meistens grosse Freude. Wir machten möglichst während den Sommerferien einen kleinen Ausflug». Grössere Ferien lagen nicht drin. Dafür war viel zu viel Arbeit auf dem Hof.
Zusammen was schaffen – vom grossen Umbau
Die Familie brauchte Platz und so wurde der Umbau des Stöcklihauses – noch heute Wohnhaus von Ueli, Elsbeth und Brigitte Jucker, mit dem Seminarraum «SeeStube» im Erdgeschoss – geplant.
«Die ältesten Söhne Ueli und Walter haben nacheinander das landwirtschaftliche Lehrjahr absolviert. Auch der dritte Sohn Peter hat nach der Lehre als Huf- und Wagenschmied den Eltern geholfen, das Stöckli umzubauen. Viele Arbeiten, Aushub, Abbrechen, Maurer- und Zimmer- und viele Schreinerarbeiten machten wir vereint. Auf diese Weise war es uns möglich, den grossen Umbau auch finanziell zu machen.
Der Zeitpunkt schöne neue Wohnungen zu bauen, war überaus günstig. Unsere ältesten Söhne waren schon frisch verliebt». So wurde auch dafür gesorgt, dass die neuen Wohnungen rasch bevölkert wurden.
1963 hat Ueli dann die schöne Elsbeth Schweizer aus Rafz kennengelernt. «Elsbi», wie wir sie heute nennen, kam Ende der 60er Jahre auf den Hof. Somit wäre wieder neue Unterstützung da gewesen – doch die Entspannung währte nicht lange…
Abschied von «Muetti»
Die Adventszeit 1967 bleibt der Familie Jucker in trauriger Erinnerung. Nachdem sie jahrelang für die Familie hart gearbeitet hatte, starb Elsa Jucker am 17. Dezember 1967 mit erst 53 Jahren an einem Hirnschlag. So mussten die Jucker-Söhne ihre Mutter kurz vor Weihnachten zu ihrer letzten Ruhestätte tragen. Der Jüngste war gerade mal 13 Jahre alt.
Die junge Elsbeth – die bald darauf Ueli Juckers Ehefrau werden sollte - stand vor einer Mammutaufgabe. Bevor sie richtig angekommen war, musste sie die Zügel in die Hand nehmen und wurde zu einer Art Ersatzmutter. Neben Uelis jüngstem Bruder, der noch zur Schule ging, kümmerte sie sich auch noch um die Lehrtöchter, die jeweils für 1 Jahr auf dem Juckerhof die bäuerliche Hauswirtschaftslehre machten, neben dem Haus und Garten und allen anderen Arbeiten, die auf dem Hof noch anfielen.
Es sei streng gewesen, sagt Elsbeth über diese Zeit. Besonders während der Erdbeer-Ernte. Da habe sie die ganze Pflückmannschaft, die gut und gerne auch mal an die 20 Personen umfasste, mit Frühstück versorgt. Danach habe sie - wenn es ging - eben mal kurz Erdbeeren ausgeliefert und war dann bereits zum Znüni wieder zurück, um die ganze Bande zu verpflegen. Danach ging es direkt daran, Zmittag für alle zu kochen.
Wenige Jahre später kam dann bereits Brigitte Jucker zur Welt, das erste von 3 Kindern…
- -
Hier endet die Erzählung der von Walter Jucker verfassten Familienchronik. Die Geschichte wird ab jetzt von Martin und Ueli Jucker weitererzählt.
Teil 1 – frühes Familiendrama
Teil 2 – Hilfe von aussen zu einem hohen Preis
Teil 3 – das schwierige Leben zwischen den Weltkriegen
Teil 4 – blühendes Familienleben
Teil 5 – Turbulente Jahre und ein volles Haus
Teil 6 – der Jucker hat schon immer gesponnen
Teil 7 – Abschied von Hermann
Teil 8 - Umbau und die junge Elsbeth
Teil 9 - Ueli übernimmt
Teil 10 - Jugend von Martin und Beat Jucker
Teil 11 - Die Erfindung der Kürbisausstellung
Teil 12 - Die erste "richtige Kürbisausstellung (1998)
Teil 13 - Sensationen nahe des Irrsinns (1999)
Teil 14 - Die Gründung der Jucker Farmart AG (1999/2000)
Teil 15 - Der Crash
Noch keine Kommentare zu “Die Jucker-Saga – Teil 8”