Birne – kleine Schwester des Apfels
Die Birne. Für einige die grosse kleine Schwester des Apfels. Neben dem Apfel, der in der Schweiz die beliebteste Frucht darstellt – CH essen pro Jahr ungefähr 16 Kilo Äpfel – ebenfalls beliebt. Allerdings viel süsser. Und trotzdem enthalten sie pro 100g Fleisch nur 56 Kalorien. Und genau wie der Apfel enthält die Birne jede Menge wertvolle Mineralsalze, Spurenelemente und Vitamine.
Vor ein paar Tagen sind wir in die Birnen-Saison gestartet. Und zwar mit Giffards Butterbirnen auf dem Bächlihof. Keine bekannte Sorte. Dann kamen die Williams-Birnen und ab dieser Woche dürften die ersten Conférence und Kaiser Alexander Birnen reif sein.
Giffards Butterbirnen sind bei uns als erstes reif. Und die heissen so, weil ihr Fruchtfleisch sehr saftig, fein und «butterhaft» ist und von einem Nicolas Giffard (FR) entdeckt wurden.
SAISON UND HALTBARKEIT
Die Birnen-Saison dauert von August bis April. Wie bei den Äpfeln ist die Lagerfähigkeit ganz von der Sorte abhängig. Allerdings ist die Lagerfähigkeit bei den Äpfeln viel mehr erforscht. Hier bei Jucker Farm haben wir zu wenige Birnen, um sie im Langzeitlager zu versorgen. Sie lagern «ganz normal» bei -1 Grad Celsius und werden höchstens bis April nächsten Jahres verkauft. Da dieses Jahr der Frost den Birnen zugesetzt hat (wir berichteten) , dürfte unser Vorrat aber noch im Herbst aufgebraucht sein.
BIRNENANBAU IN DER SCHWEIZ
Insgesamt werden in der Schweiz 840 Birnensorten auf 768 Hektaren angebaut (Stand 2013, Tendenz rückläufig). Die meisten davon im Wallis und im Thurgau. Die populärsten Sorten in der Schweiz sind Kaiser Alexander, Williams, Conference und gute Luise. Weitere Namen klingen wie edle Grafen aus alten Zeiten: Guyot, Harrow Sweet, Abbe Fetel oder Frühe von Trévoux.
Zum Vergleich: Von Äpfeln werden 1300 Sorten auf 3880 Hektaren angebaut. Darum also «kleine Schwester» des Apfels. Rund die Hälfte der in der Schweiz angebauten Birnen wird zu Saft, Schnaps oder Trockenfrüchten verarbeitet.
BIRNENANBAU BEI JUCKER FARM
An die 400 Birnenbäume stehen auf unseren Höfen in Seegräben und Jona mit über 12 verschiedene Sorten. Von manchen gibt es nur ganz wenige Bäume. Die überwiegende Mehrheit steht allerdings auf dem Bächlihof und zwar sind das ca. 190 Williams-Birnenbäume. Am zweitmeisten vertreten sind Kaiser Alexander, am drittmeisten Conférence. Das Sortenbild ist also ähnlich wie in der gesamten Schweiz, bis auf einige Spezialkulturen wie Winterforelle, Schweizer Hose, Wasserbirne oder Pastorenbirne.
TAUSEND REZEPTIDEEN MIT BIRNEN
Mit Birnen kann man fast alles machen. Und darum sind sie besonders toll. Ob geschält und als Hälften eingekocht zum Dessert oder als Kompott, als feine Tarte mit Vanilleglacé oder auch in Confis, Chutneys oder für unzählige andere Desserts – die Möglichkeiten sind unendlich. Nicht zu vergessen als Beilage zu klassischen Wildgerichten.
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