Frosttage gut für die Bäume
Wir kannten ihn schon fast nicht mehr, den richtigen Winter. Bis Anfang Januar war es immer mild, praktisch nie unter null Grad kalt. Dabei sind Frosttage wichtig für die Obstproduktion. Warum? Wir haben bei unserem Obstbauchef Stefan Bächli nachgefragt:
STEFAN, WARUM SIND FROSTTAGE WICHTIG FÜR DIE KULTUREN?
Stefan: Apfelbäume brauchen einige Tage mit Minustemperaturen im Winter, damit sie im Frühling überhaupt wieder blühen. Das hat mit dem jährlichen Kreislauf im Stoffwechsel des Apfelbaums zu tun. Regionen, in denen es im Winter nie kalt wird, können beispielsweise keine Äpfel produzieren.
Zudem erinnern uns: letzten Sommer gab es eine Invasion der Drosophila Suzukii-Fliegen (auch Kirschessigfliege), die den Beeren zusetzten. Frosttage würden die Anzahl der überlebenden Suzukii-Fliegen verringern.
WIE LANGE SOLLTE ES NOCH SO KALT BLEIBEN?
Grundsätzlich wäre es gut, dass es nicht zu früh wieder wärmer wird. Je später der Frühling beginnt, umso tiefer ist das Frostrisiko. Das heisst, WENN die Bäume erst blühen, darf es nicht wieder unter null Grad kalt werden, da sie sonst erfrieren und es daraus wieder keine Äpfel geben kann. Aber zu spät ist auch nicht gut.
WAS MACHT IHR OBSTBAUERN EIGENTLICH BEI SO FROSTIGEM WETTER? MÜSST IHR TROTZDEM BÄUME SCHNEIDEN?
Es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Wir kompensieren Überzeit, machen Ferien und machen bei den Maschinen den Service. Damit wir bereit sind, wenn es wieder losgeht. Bäume und Sträucher schneiden, Bestellungen von Pflanzenhilfsstoffen, Dünger, Drahtwaren und Planung von neuen Kulturen. Auslagerung von Obst, Sortieren und Bereitstellen für den Verkauf.
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