Bauernhof ohne Kühe
Die Milch ist von hier, vom Hof. Ist ja klar. Das ist hier ein Bauernhof, also hat der auch Milch. Davon gehen die meisten Gäste der Jucker Farm Höfe aus. Stimmt aber leider nicht.
Es ist sehr wohl so: Ziel von Jucker Farm ist, möglichst alles selber herzustellen. Aber Kühe sucht man auf den Jucker Farm Höfen vergebens. Warum denn eigentlich? Könnte man auf dem Juckerhof nicht einfach auch noch Kühe halten?
Es gab mal Kühe auf dem Juckerhof…
…doch die gewerbliche Milchkuhhaltung hat Ueli Jucker (Vater von Martin und Beat Jucker) in den 1970er Jahren aufgegeben. Denn bereits damals hätte die Milchproduktion in der Grösse, in der sie die Juckers hatten, nicht mehr rentiert. Er hätte sich spezialisieren und vergrössern müssen. Ueli hat sich dann für den Obstbau entschieden. Eine Kuh behielt er noch für einige Jahre zur Deckung des Eigenbedarfs.
Milch bräuchte es hier schon, und das nicht zu knapp! Nur schon für den Verkauf in den Hofläden und an der Theke in den Hofrestaurants benötigen der Jucker- und Bächlihof pro Woche je ca. 300 Liter. Auf dem Juckerhof manchmal auch mehr. Nicht eingerechnet ist der Bedarf der HofChuchi und der HofManufaktur (z.B. für Glacé und Joghurts).
Saisonale Schwankungen
Wenn man davon ausgeht, dass eine Milchkuh pro Tag ca. 50 Liter Milch liefert, dann würde 1 Kuh pro Hof bereits ausreichen. Aber:
- Auch diese eine Kuh braucht Platz und Personal, welches sich um sie kümmert und zum Melken benötigt man eine gewisse Infrastruktur. Kühe geben bekanntlich nur Milch, wenn sie auch Kälbchen haben, also bräuchte man auch für diese Tiere Platz. Einen Stall, Weidefläche, Infrastruktur.
- Der Milchbedarf unterliegt starken saisonalen Schwankungen. Im Winter benötigt man oft viel weniger als die 300 Liter, in der Kürbissaison massiv mehr. Aber eine Kuh gibt immer gleich viel Milch.
«Deshalb ist es für uns viel einfacher, die Milch einfach von langjährigen, bewährten Partnern zu beziehen, so wie wir das auch mit ganz vielen anderen Produkten, wie z.B. mit den Eiern, machen», erklärt Martin Jucker. Man könne sich eben einfach nicht auf alles spezialisieren.
Die Milch beziehen alle drei Jucker-Farm Höfe von der natürli AG, die die Milch von zahlreichen Bauern unterschiedlicher Grösse in der Region einsammelt und vertreibt. Schwankungen im Lieferbedarf können so besser ausgeglichen werden und Überschüsse werden bei natürli einfach zu Käse verarbeitet. Hierfür wäre man auf dem Juckerhof schlicht nicht ausgerüstet.
Nicht komplett ausgeschlossen
Ob es nicht doch mal wieder Kühe geben wird auf den Jucker Farm Höfen? Das könnte durchaus sein. Aktuell ist es jedoch gar nicht im Fokus der Planung. «Eigentlich würde es ja schon zu unserer Vision passen», erklärt Martin Jucker. Deshalb wolle er die Milchproduktion für die fernere Zukunft nicht kategorisch ausschliessen. Aktuell sei es aber definitiv kein Thema.
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